Einen Dezember voller Überraschungen haben die Gastgeber des Lebendigen Adventskalenders den Menschen in Tutzing beschert. Fast jeden Abend gab es eine besinnliche kleine Feier. Gestern, am Freitag, hat sich das 23. Türchen bei der Familie Fiejka in der Bockmayerstraße 21a geöffnet. Zum Finale mündet der Lebendige Adventskalender heute in die Weihnachtsgottesdienste am Heiligen Abend. Quer durch die Gemeinde hat er sich gezogen - hinauf und hinunter im Ort, gelegentlich auch in seine Nachbarschaft. Jeden Abend haben sich die Türchen an ganz verschiedenen Stellen des Ortes geöffnet.
Was war da alles geboten seit Anfang Dezember. Die Bilder auf dieser Seite vermitteln davon einen Eindruck. Der adventliche Weg durch Tutzing und seine Umgebung führte zur Zwergerlalm, zur Ambulanten Krankenpflege, zur Buchhandlung Held, in die Kustermannvilla, zur Allianz-Agentur, ins Spielwarenparadies von Erica Hoyer an der Kirchenstraße und zu Marie’s happy food & drinks in der Greinwaldstraße. Der Hort im Wald beim Beringerheim war ebenso dabei wie das Geschäft "Schuh-Traum" im Sudhaus an der Lindemannstraße. Die Türchen öffneten sich in Tutzinger Ortsteilen wie Diemendorf, auf dem Garatshausener Christkindlmarkt, beim Tutzinger Förderverein für Tourismus im Vetterlhaus, in der Privatschule "Create Schools", beim neuen "Offenen Ganztag" und bei mehreren Familien, so in der Haydnstraße oder am Kallerbach.
Der Einfallsreichtum der ganz unterschiedlichen Gastgeber schien schier keine Grenzen zu kennen. Beim Offenen Ganztag beispielsweise lasen, als sich das 15. Fenster geöffnet hatte, mehrere Kinder eine rührende Geschichte vor: „Mit dem Herzen sehen“, bevor drinnen alle zu Glühwein, Kinderpunsch und Platzerl eingeladen waren. Die Kinder hatten für diesen Anlass zusammen mit ihren Betreuerinnen eifrig gebacken.
Die Musiker der Tutzinger Band "Smile" brachten aus dem Vetterlhaus heraus prächtige vorweihnachtliche Stimmung ins Tutzinger Ortszentrum, als der Lebendige Adventskalender dort zu Gast war. Sascha und Tammy sangen von innen durch die Fenster hinaus, instrumental und stimmlich begleitet von Richard Willbold, der zwischen ihnen stand - zwar ohne Fenster, aber aus einem geeigneten Blickwinkel zu erspähen. Bekannte Stücke wie "Amen", "Let it snow" oder "Hallelujah" schallten durchs Tutzinger Ortszentrum, bevor alle bei Weihnachtsliedern mitsangen: "Schneeflöckchen, Weißröckchen", "Süßer die Glocken nie klingen", "Kling, Glöckchen" und "Leise rieselt der Schnee". Da es in Tutzing ein wenig schneite, gab's auch noch ein Weihnachtsgedicht der eigenen Art dazu, ganz international: "When the snow falls wunderbar..." (Text siehe ganz unten auf dieser Seite).
"Das Spiel öffnet den Weg"
Rundherum beleuchtet war wenige Tage vor Weihnachten die neue Boule-Fläche an der Tutzinger Brahmspromenade: Sie war Schauplatz des Lebendigen Adventskalenders. Die Anlage sei zunächst nicht nur positiv, sondern auch kritisch beurteilt worden, sagte Heiner Aldebert von den „Boule-Freunden“. Doch sie finde großen Anklang, wie sich in diesem Jahr gezeigt habe. Viele von denen, die sich regelmäßig an diesem Platz treffen, waren bei der kleinen lauschigen Feier dabei. Einige waren aus anderen Gemeinden dazugekommen. Die Tutzinger Boule-Freunde pflegen Kontakte zu Boule-Vereinen in Huglfing, Seeshaupt, Sindelsdorf und Weilheim. In Vertretung seiner erkrankten Frau Chrissy, einer beliebten Erzählerin, trug Franz Obermeyer das symbolträchtige Grimm-Märchen vom Eisenhans vor - ein Entwicklungsmärchen, sagte Heiner Aldebert, der selbst Symboldidaktiker und praktischer Theologe ist, am Rande: „Das Spiel öffnet den Weg.“ Der Klarinettist Jürgen Paulus steuerte auch noch ein steirisches und ein jüdisches Stück bei.
Eine Tutzinger Nikolaus-Tradition lebte neu auf
In der Kustermannvilla haben die beiden Künstlerinnen Gisela Krohn und Danielle Vochims interessante Einblicke in ihre Arbeiten gewährt. Sie können das historische Gebäude im Kustermannpark zurzeit nutzen, und im Rahmen des Lebendigen Adventskalenders gab es für viele eine gute Möglichkeit, sich in diesen Räumen einmal umzuschauen, die über kurz oder lang zu einem so genannten Coworking-Space werden sollen. Kustermannvilla: Auszug und Neustart Beste Stimmung gab es auch auf dem Garatshausener Christkindlmarkt bei Schweinswürschteln mit wohlschmeckendem Kraut, Waffeln, Crèpes und Glühwein. Ein netter Film des Studenten von Tim Rübenstrunk vom ersten Garatshausener Christkindlmarkt dieses Jahres vermittelt einen Eindruck. Advent in Garatshausen
Sogar eine Tutzinger Nikolaus-Tradition lebte beim diesjährigen Lebendigen Adventskalender neu auf: Wolfgang Rolle, bekannt von der "Blind Date Band", übernahm diese schöne Aufgabe bei Allianz-Riegel quasi in familiärer Fortsetzung. Sein verstorbener Vater Helmut Rolle war über viele Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte, der Nikolaus in Tutzing gewesen. Er war zu vielen Kindern unserer Gemeinde gekommen - damals auch zu Christian Riegel.
Gemeinschaft und Zeit statt Hektik in der Vorweihnachtszeit
Die sehr individuellen Gestaltungen bereiteten vielen Einheimischen sichtlich Freude. So bot der Lebendige Adventskalender denen, die dabei waren, eine gute Möglichkeit, im Lauf des Monats Dezember lauter verschiedene Ecken von Tutzing zu besuchen. Nicht wenige Einheimische entdeckten bei dieser Gelegenheit Stellen unserer Gemeinde, an denen sie überhaupt noch nie waren oder die sie jedenfalls noch nicht genau kannten. Und für manche Zuagroasten war dies eine willkommene Gelegenheit, ihre neue Heimat zu erkunden. Eine Dame, die seit kurzem in Tutzing lebt, erzählte im Spielwarengeschäft heuer, dass sie diese kleinen Touren sehr genießt.
Da ergaben sich auch immer wieder Gespräche mit neuen Erkenntnissen über das Ortsleben und kommunale Zusammenhänge, denn Gastgeber und Gäste wissen häufig viel über Hintergründe. Damit wurde der Lebendige Adventskalender ganz nebenbei zu einer interessanten Entdeckungsreise durch Tutzing - und auch zur Fundgrube für manche lokalen Besonderheiten. Anita Piesch und Flora Weichmann vom Tutzinger Verschönerungsverein sind sehr zufrieden mit diesem Ergebnis. Sie haben das alles mit großem Aufwand vorbereitet, und sie freuen sich sehr über das große Engagement der Gastgeber. Viele genossen und genießen sichtlich diese Gelegenheit, in der manchmal hektischen Vorweihnachtszeit einfach kurz innezuhalten, neue Menschen kennenzulernen und das Wichtigste zu verschenken, das es in der heutigen schnelllebigen Zeit gibt: Gemeinschaft und Zeit.
Das war der Lebendige Adventskalender von Tutzing:
"When the snow falls wunderbar"
When the snow falls wunderbar
And the children happy are,
When the Glatteis on the street,
And we all a Glühwein need,
Then you know, es ist soweit:
She is here, the Weihnachtszeit
Every Parkhaus ist besetzt,
Weil die people fahren jetzt
All to Kaufhof, Mediamarkt,
Kriegen nearly Herzinfarkt.
Shopping hirnverbrannte things
And the Christmasglocke rings.
Mother in the kitchen bakes
Schoko-, Nuss- and Mandelkeks
Daddy in the Nebenraum
Schmücks a Riesen-Weihnachtsbaum
He is hanging auf the balls,
Then he from the Leiter falls...
Finally the Kinderlein
To the Zimmer kommen rein
And es sings the family
Schauerlich: "Oh, Christmastree!"
And the jeder in the house
Is packing die Geschenke aus.
Mama finds unter the Tanne
Eine brandnew Teflon-Pfanne,
Papa gets a Schlips and Socken,
Everybody does frohlocken.
President speaks in TV,
All around is Harmonie,
Bis mother in the kitchen runs:
Im Ofen burns the Weihnachtsgans.
And so comes die Feuerwehr
With Tatü, tata daher,
And they bring a long, long Schlauch
And a long, long Leiter auch.
And they schrei - "Wasser marsch!",
Christmas is - now im - A....
Merry Christmas, merry Christmas,
Hear the music, see the lights,
Frohe Weihnacht, Frohe Weihnacht.
(vorgetragen beim Lebendigen Adventskalender im Vetterlhaus am Freitag)
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