Gemeindeleben
28.6.2021
Von vorOrt.news

Ein Unternehmer mit Leib und Seele

Peter Gsinn wird heute 90 Jahre - Vielfältige Aktivitäten in Tutzing und weit darüber hinaus

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Peter Gsinn und Angela Roth kürzlich bei einem Besuch des Forsthauses Ilkahöhe

Einer der bekanntesten Tutzinger Unternehmer wird am heutigen Montag 90 Jahre alt: Peter Gsinn. Er betreibt seit Jahrzehnten ein Optikgeschäft an der Hauptstraße. An dessen Stelle befand sich früher die Bäckerei Funk, die er in den 1960er Jahren übernommen, für seine Zwecke mit viel Eigenarbeit umgebaut und mit seiner Frau Anneliese über Jahrzehte geführt hat. Weitere Optikgeschäfte hat er in Schongau und Peiting betrieben. Darüber hinaus engagiert er sich mit vielfältigen weiteren Aktivitäten.

So ist er Gründer der „Aktionsgemeinschaft Tutzinger Gewerbetreibender“ (ATG) und der Ortszeitung „Tutzinger Nachrichten“. Seit rund 50 Jahren gehört er der FDP an, deren Tutzinger Ortsvorsitzender er lange war. Viele Initiativen in Tutzing gehen auf ihn zurück. Besonders am Herzen lag ihm stets eine positive Entwicklung des Geschäftslebens in unserer Gemeinde. Aus diesem Grund wollte er in den 1970er Jahren gemeinsam mit anderen Tutzinger Geschäftsleuten und Handwerkern ein Kaufhaus auf dem Suiter-Gelände an der nördlichen Hauptstraße aufbauen. Aus diesem Plan wurde aber nichts, was er noch heute bedauert. Auf dem betreffenden Grundstück wurde stattdessen ein Tengelmann-Markt eröffnet, der mittlerweile zu einem Edeka-Markt wurde.

In Tutzing hat Peter Gsinn auch über sein Optikgeschäft hinaus immer wieder bewiesen, dass er ein Unternehmer mit Leib und Seele ist, so durch Immobilienerwerbe. Vor Jahren hat er das Gasthaus „Tutzinger Hof“ an der Hauptstraße gekauft, das zunächst sein Sohn Andreas leitete und das heute seine Tochter Petra mit ihrem Lebensgefährten Rolf Läkamp führt. Überall hat er auch immer handwerklich selbst mit angepackt und viele Arbeiten selbst erledigt.

Viel Unterstützung für Kinder mit Lernschwierigkeiten

Besondere Leidenschaft verbindet er aber nach wie vor mit Gesundheitsthemen. Dabei kann er auf umfangreichen Grundlagen aufbauen: Er ist Uhrmachermeister, Augenoptikermeister, Akustikermeister und Heilpraktiker, darüber hinaus hat er sich auf etlichen weiteren Fachgebieten weitergebildet, so Chiropraktik, Neuraltherapie und Osteopathie. Seine Kenntnisse auf vielen Gebieten, bis hin zur so genannten „kybernetischen Methode“ zur Unterstützung bei Legasthenie, hat er zusammengeführt und auch eigene Erfindungen beigesteuert. So hat er vielen Menschen geholfen - auch solchen, die schon keine Verbesserung mehr erwartet hatten.

Besonders engagiert hat er sich über viele Jahre für Kinder mit Lernschwierigkeiten. Als Ursachen ihrer Probleme erkannte er häufig schlechtes Sehen und Hören. Für die Organisation Osteuropahilfe hat er etliche Reisen unter anderem nach Kaliningrad (Königsberg) und in die Ukraine unternommen, um dort betroffene Personen zu untersützen. Aus ähnlichen Gründen war er auch in Tunesien. Immer wieder kamen Patienten teils von weit her zu ihm nach Tutzing.

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Bundesverdienstkreuz und Bürgermedaille

Für seine Überzeugungen hat Gsinn auch manche kritische Auseinandersetzung nicht gescheut, so beispielsweise mit Augenärzten, die den Optikern das Recht zur Augenglasbestimmung streitig machen wollten. In dieser Phase kam es zu Treffen auf Bundesebene, und Gsinn dürfte zu manchen berufsrechtlichen Änderungen beigetragen haben. Für seine Leistungen hat er das Bundesverdienstkreuz und die Tutzinger Bürgermedaille erhalten.

Nach dem Tod seiner Frau Anneliese hat er privat neues Glück gefunden: Seit 18 Jahren ist Angela Roth seine Lebensgefährtin. Die Geschäftsführung des Tutzinger Optikgeschäfts liegt heute bei seinem Sohn Bernd, aber Peter Gsinn ist auch dort weiterhin regelmäßig anzutreffen. Wir wünschen alles Gute zum Geburtstag.

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