Gemeindeleben
25.1.2020
Von vorOrt.news

Ein Atelier im Tutzinger Bahnhof

Fernseh-Artdirector Werner Mayer macht aus den Räumen des früheren Bistros ein Schmuckstück

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Faszination Bahnhof: In den historischen Räumen gefiel es den Gästen der Freien Wähler sichtlich gut

Das ehemalige Bistro im Tutzinger Bahnhof war kaum wiederzuerkennen, als die Freien Wähler dort am Wochenende ihr 50jähriges Bestehen gefeiert haben. Die hohen Räume des im so genannten Maximilianstil 1865 errichteten Gebäudes waren ordentlich herausgeputzt. Dafür gesorgt hat Werner Mayer. Der studierte Medienkünstler ist eigentlich als "Artdirector", also künstlerischer Leiter, bei der Programmdirektion des Ersten Deutschen Fernsehens für die Optik der Sendungen mit dem Logo „1“ verantwortlich. Aber er ist auch ein begeisterter Künstler., der schon mit vielen internationalen und nationalen Ausstellungen auf sich aufmerksam gemacht hat.

Schon lange hat Mayer ein Atelier gesucht. Er wohnt auf dem Gut Deixlfurt und ist mit Tutzing bereits eine Weile verbunden. Bei der Fischerhochzeit im Jahr 2017 ist er kurzfristig als Hochzeitslader eingesprungen. Die seit etwa einem Jahrzehnt leer stehenden Räume des früheren Bistros im Bahnhof haben ihn schon lange gereizt.

Aber sie zu bekommen, war ein schweres Stück Arbeit. Drei Jahre lang hat Mayer bei der Bahn immer wieder Vorstöße unternommen, um sie nutzen zu können. Die Ansprechpartner bei der Bahn wechselten ständig, erzählt er, es gab immer wieder Vertröstungen. Aber er blieb hartnäckig. Und siehe da: Irgendwann hat es tatsächlich geklappt, vor etwa einem halben Jahr hat ihm die Bahn die Räume überlassen.

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Werner Mayer bringt multimediale Kunst ins frühere Bistro

Mitte dieses Jahres will er sie unter mit seinem zweiten und dritten Vornamen als „Atelier Wolfgang Rupert“ eröffnen. Vor allem sollen sie seiner eigenen künstlerischen Arbeit dienen. Seine Bilder bezeichnet er als „multimedial“. Eine wichtige Technik ist für ihn das so genannte Fotogramm, bei dem Film, Fotopapier und andere lichtempfindliche Materialien ohne eine Kamera direkt belichtet werden. Man spricht auch von kameraloser Fotografie. Seine grafischen Kenntnisse spiegeln sich außerdem in ausgefallener Designkunst mit Buchstaben oder in Abwandlungen beispielsweise des Tutzinger Wappens mit dem Fischsymbol wider.

Gelegentlich wird es aber in diesem Bahnhofseck wohl auch Ausstellungen geben oder die eine oder andere Veranstaltung, wie man an der Feier der Freien Wähler gesehen hat. Für ihr Jubiläum hat Mayer die Räume in den Tagen zuvor extra hergerichtet. Viele der rund 60 Gäste glaubten ihren Augen kaum zu trauen, was für ein Schmuckstück da über Jahre in Tutzing im Dornröschenschlaf gelegen hat. Für Mayer ist es „eine sehr inspirative Location“. Er verweist auf „Kunstbahnhöfe“, die es schon in etlichen Orten gibt. So etwas kann er sich auch gut in Tutzing vorstellen.

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Buchstabenkunst: In diesem Bild von Werner Mayer steckt das Wort "GLAUBE"
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Inspiration: Im Bahnhof arbeitet Mayer auch an Abwandlungen des Tutzinger Wappentiers © Fotos L.G.

Bericht über die Jubiläumsfeier der Freien Wähler:
"Frei von ideologischen Denkmustern"

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