Die Häuser sind sicher nicht die schönsten, aber sie prägen Tutzing auf ihre Weise. Nun sollen sie verschwinden: Mehrere relativ große Wohnblöcke an der Sudetendeutschen Straße, der Niederebersdorfer Straße und am Schönmoosweg, nah am Bahndamm, stehen vor dem Abbruch, denn sie gelten als nicht mehr sanierungsfähig.
Es handelt sich um Gebäude des Verbands Wohnen in Starnberg. Bewohner von 50 Wohnungen müssen ausziehen, bestätigte Verbandsgeschäftsführer Michael Vossen auf Anfrage von vorOrt.news. Ihnen sollen Wohnungen in anderen Gebäuden angeboten werden.
Dabei verweist Vossen auch auf die in Bau befindliche neue Anlage seines Verbands am Kallerbach in Tutzing, in der 70 Wohnungen entstehen sollen. An einem Umzug dorthin zeigten bereits einige der Mieter Interesse.
Ob die betroffenen Mieter in Tutzing unterkommen, ist nicht sicher
Wohnungen scheint es durchaus zu geben. Ob die Betroffenen alle wieder in Tutzing unterkommen werden, dürfte allerdings nicht sicher sein. Der Verband Wohnen, in dem 13 Gemeinden des Landreises Starnberg und der Landkreis selbst Mitglieder sind, verfügt über einen recht ansehnlichen Bestand von etwa 2300 eigenen Mietwohnungen - und die verteilen sich auf alle Kommunen im Landkreis Starnberg.
In den vergangenen Jahren hat sich eine rege Neubautätigkeit entwickelt, die der Verband mit der hohen Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum begründet. Er kündigt für die nähere Zukunft weitere Wohnanlagen in den Mitgliedsgemeinden an.
Die Reaktion der Mieter: "Natürlich fällt es ihnen schwer"
Gemeinsam mit der Gemeinde Tutzing hat der Verband die betroffenen Mieter auf einer Versammlung bereits informiert. Unter den Mietern sind nach Vossens Worten viele alleinstehende Personen.
Wie die Resonanz auf die Nachricht vom bevorstehenden Auszug war? „Sie haben es verstanden“, sagt der Geschäftsführer über die Mieter, fügt aber auch offen hinzu: „Natürlich fällt es ihnen schwer.“ Betroffene wirken in ersten Reaktionen relativ gelassen: Man müsse es halt akzeptieren - das scheint eine verbreitete Haltung zu sein.
Fünf der 50 Wohnungen sind nach Angaben von Bossen bereits leer. Umziehen müssen die Mieter aber nicht von heute auf morgen. Die alten Gebäude in Tutzing sollen erst abgebrochen werden, wenn für alle Betroffenen neue Lösungen gefunden worden sind, versichert Vossen. Für diesen Prozess setzt er drei Jahre an.
Planungen für die Neubauten noch in den Anfängen
An der Stelle der bisherigen Gebäude will der Verband neue Bauten errichten. „Es werden auf jeden Fall Mehrfamilienhäuser werden“, kündigt Vossen an. Er rechnet in den Neubauten mit 70 Wohnungen anstelle der bisherigen 50 Wohnungen.
Das alles wird aber noch dauern. Die Planungen für die Neubauten sind noch in den Anfängen. „Es gibt noch nicht mal einen Architekten“, sagt Vossen. Die Arbeiten müssten europaweit ausgeschrieben und mit der Gemeinde Tutzing abgestimmt werden. Das alles soll laut Vossen im Lauf des nächsten Jahres geschehen.
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