Die Abbrucharbeiten auf dem früheren Roche-Gelände in Tutzing haben zu Beschwerden von Anwohnern geführt. „Seit Monaten arbeitet ein einzelner Bagger“, klagt Anlieger Gerd Vahsen: „Statt das Gebäude in einem Aufwasch abzureißen, dauert das in dieser Geschwindigkeit Monate.“ Er spricht von „Lärmterror durch Abriss im Schneckentempo“. Das Baumaterial werde an Ort und Stelle geschreddert - mit einem „Höllenlärm“ weit über den zulässigen Grenzen. Mitunter sei auch außerhalb der gesetzlich zulässigen Zeiten vor 7 Uhr mit den Abbrucharbeiten begonnen worden.
Das Landratsamt Starnberg hat daraufhin Messungen vorgenommen. Dabei hat sich nach Angaben seines Sprechers Stefan Diebl herausgestellt, dass die zulässigen Lärmgrenzen überschritten worden sind. Deshalb hat das Landratsamt inzwischen eine zeitliche Beschränkung des lautstarken Einsatzes von Abbruchmaschinen verfügt. Danach dürfen die Maschinen werktags zwischen 7 und 20 Uhr nur noch maximal vier Stunden im Einsatz sein.
Die zuständigen Starnberger Projektentwickler Ehret+Klein versichern dazu auf Anfrage, dass sie bei allen Projekten „grundsätzlich sämtliche Vorschriften und Regularien ausnahmslos“ einhielten. Nach Angaben von Amtssprecher Diebl ist der Abbruch am 10. Mai ordnungsgemäß angezeigt worden. vorOrt.news hatte über die Abbrucharbeiten erstmals am 26. April berichtet. Endgültiger Abschied von Boehringer Mannheim Man arbeite bezüglich der Abbruchmaßnahmen bereits seit geraumer Zeit eng mit dem Landratsamt zusammen, teilen Ehret+Klein mit. Ein unabhängiges Ingenieurbüro sei beauftragt worden. In dieser Woche habe dieses Büro ausführliche Analysen vorgenommen.
Auf Basis dieser Abstimmungen und Auswertungen werde derzeit ein Abbruch- und Lärmschutzkonzept erarbeitet, so die Projektentwickler, das alle Interessen gleichwertig berücksichtige. Der Bescheid mit der zeitlichen Einschränkung der Bauarbeiten soll nach Angaben von Diebl so lange gelten, bis das Lärmschutzkonzept zusammen mit einer Lärmprognose vorgelegt wird.



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Kommentare
ist wohl schon heute ein unbekanntes Fremdwort, weil kein Anglizismus.
Überall ist es üblich, dass Vorkehrungen gegen Lärm und Staub getroffen werden.
Auch wäre es durchaus üblich im Rahmen eines guten Miteinander die Anwohner über die Dauer der Bauarbeiten zu informieren.
Wir müssen aber seit Jahren feststellen, dass hier ohne jede Rücksicht auf Anwohner gebaut wird.
Warum muss ein solcher Abbruch Monate dauern, statt ihn in einem Aufwasch in ein paar Wochen durchzuführen ? Warum nur ein Bagger ? Und warum muss man den Abbruch hier mit einem Höllenlärm schreddern.
Wir Anlieger haben durchaus Verständnis für Bauarbeiten. Auch Baulärm ist natürlich unvermeidbar. Aber was hier passiert grenzt an Lärmterror.
Inzwischen sind wir so genervt, dass wir auch vor eine Klage gegen den Bauherrn nicht zurückschrecken, sollte sich das nicht ändern.