Eine provisorische Lösung soll die marode Brücke in Unterzeismering demnächst wieder befahrbar machen. Gabriela Sperduto, die in der Gemeindeverwaltung für Tiefbau, Straßen und Brücken zuständig ist, hat heute auf einer Ortsteilversammlung eine Ausschreibung für die Arbeiten in den nächsten zwei Wochen angekündigt. Etwa fünf bis sechs Wochen später müsste eine Firma den Zuschlag erhalten, und dann müssten die Bauarbeiten beginnen, sagte sie. Die Pflicht zu einer zügigen Bearbeitung werde man schon in der Ausschreibung vermerken. Ein kompletter Neubau der Brücke ist nach Angaben der Rathaus-Mitarbeiter zwar vorgesehen, doch dies sei mit ausgiebigen Genehmigungsverfahren verbunden und werde lange dauern. Das Provisorium wurde auch wegen der bevorstehenden Sanierung der Tutzinger Hauptstraße als wichtig bezeichnet, denn diese Straße ist als Umleitung vorgesehen.
Emotionsgeladene Diskussion mit deutlicher Kritik
Bei der Ortsteilversammlung im Bauhof äußerten mehrere Unterzeismeringer Bürger deutliche Kritik. Gabriela Sperduto erläuterte nochmals den Ablauf. So sei die Befahrbarkeit der Brücke zunächst im Gewicht beschränkt worden, doch dies hätten viele Fahrer missachtet. Viele - unter ihnen Lkw-Fahrer, Müllwagen-Fahrer und „Postler“ - sollen trotz Verbot einfach über die Brücke gefahren sein, wie in der Versammlung mehrmals offen beklagt wurde.
Dies gilt nun mit als Grund dafür, dass die Brücke immer weiter geschädigt wurde und schließlich komplett gesperrt werden musste. Um weitere Missachtungen des Verbots zu verhindern, wurden sogar Betonklötze aufgestellt. Mehrere Einheimische zeigten für die gesamte Vorgehensweise wenig Verständnis. In einer emotionsgeladenen Diskussion verwiesen die einen auf schnellere Brückensanierungen in anderen Gemeinden. Die anderen meinten, eine stärkere Gewichtsbeschränkung von Anfang an hätte die Durchfahrt für Pkw erhalten können. Von der Gemeinde fühlten sich zudem mehrere Bürger schlecht informiert. Rückrufbitten seien teils nicht erfüllt worden.
Bürgermeisterin Greinwald verweist auf viel Bürokratie
Bürgermeisterin Marlene Greinwald verwies auf verschiedene Mitteilungen des Rathauses in dieser Angelegenheit, so über die Presse. Sie versprach für die Zukunft bessere Informationen, nannte aber auch die Bürokratie als Problem. Vieles sei heute schwieriger als früher. Auch Unterzeismeringer Bürger selbst seien trotz Verbot über die Brücke gefahren. Und der Ortsteil sei ja nicht komplett abgeschnitten.
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