Klosterschwester vertreibt Einbrecher

In Tutzing lief gestern Abend und bis in die Nacht hinein die Fahndung nach einem flüchtigen Einbrecher. Grund war ein versuchter Diebstahl aus einem Büroraum im Kloster der Missionsbenediktinerinnen. Eine Klosterschwester hat den Einbrecher mutig überrascht und ihn vertrieben. Aufgrund ihrer Personenbeschreibung wurde in der Nacht ein 61-jähriger Mann kontrolliert und vorläufig festgenommen. Er wurde aber inzwischen wieder entlassen.

Täter wirft bei der Flucht Stemmeisen nach der Schwester

Der Einbruch hat sich gegen 19.50 Uhr ereignet. Nach Angaben der Polizei verschaffte sich der Täter zunächst Zutritt zum Kloster. Von dort gelangte er in den Bürokomplex des Hauses. Er zerstörte die Glasscheibe einer Tür und gelangte so in ein Büro. Dort versuchte er, einen Schrank aufzuhebeln, was ihm jedoch nicht gelang.

Die Schwester hörte laute Geräusche, denen sie nachging. Sie überraschte den Täter, und er verließ das Gebäude fluchtartig. Während der Flucht warf er ein Stemmeisen, das er dabei hatte, in Richtung der Schwester. Sie wurde dadurch leicht an einer Hand verletzt.

Tutzinger verfolgen das Geschehen gespannt

Die Polizei war schnell an Ort und Stelle. Im Gemeindegebiet von Tutzing wurde kurz darauf mit mehreren Streifen und einem Polizeihubschrauber nach dem Täter gefahndet. Zwischen 20 und 21 Uhr kreiste der Hubschrauber eine ganze Weile über verschiedenen Teilen des Ortes.

Viele Tutzinger verfolgten das Geschehen gespannt und warteten auf neue Nachrichten. Die Seitenaufrufe bei vorOrt.news, wo aktuell über den Einsatz und die ersten Informationen von der Polizei berichtet wurde, schnellten in dieser Zeit sprunghaft nach oben. Etwa gegen 21 Uhr wurde die Fahndung aus der Luft beendet, der Einsatz aber intensiv fortgesetzt.

Schnelle Festnahme und baldige Entlassung

Um 3.38 Uhr heute morgen berichtete die Polizei per Pressemitteilung über die Festnahme und die baldige Entlassung der verdächtigten Person. Dass es sich bei dem vorübergehend festgenommenen Mann tatsächlich um den Täter handeln könnte, schließt die Polizei bisher nicht aus. Hierfür bedürfe es weiterer Ermittlungen. Bei einer Meldung der Polizei, dass der Einbruch im "Haus St. Benedikt" geschehen ist, handelte es sich um einen Irrtum. Der Vorfall ereignete sich im Kloster.

Ein Beuteschaden sei nicht eingetreten, teilt die Polizei mit. Den Sachschaden beziffert sie mit 1000 Euro. Zeugen des Vorfalls werden gebeten, sich bei der Polizeiinspektion Starnberg unter der Telefonnummer 08151/3640 zu melden.