Gemeindeleben
23.5.2018
Von Rita Niedermaier/Lorenz Goslich

Der Name Tutzing hat weltweit Klang

Aus vielen Ländern sind zurzeit Missionsbenediktinerinnen im Kloster zu Gast

Missionsbenediktinerinnen von Tutzing: Schilder mit dieser Aufschrift sind in unterschiedlichen Sprachen auf der ganzen Welt zu sehen. Wie stark sich die Schwestern in 26 Ländern dieser Gemeinde am Starnberger See verbunden fühlen, wird in diesen Tagen deutlich. „Internationale Wochen der Begegnungen“ führen Missionsbediktinerinnen aus aller Welt jedes Jahr zusammen. Seit 18. Mai sind sie in Tutzing, zuvor waren sie in Italien und auch beim Papst.

Zu Pfingsten wurde der Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Joseph zum „Fest der Weltkirche“. Am Samstag dieser Woche findet zum Abschied in der Mehrzweckhalle des Klosters ein bunter Abend statt, bei dem ideenreiche Einlagen aus den einzelnen Nationen zu erwarten sind. Besucher sind willkommen, Beginn ist am Samstag um 19.15 Uhr.

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Internationales Treffen im Brunnenhof der katholischen Kirche von Tutzing © Rita Niedermaier

Gesang und Gebete in 15 Sprachen

Tutzings Pfarrer Peter Brummer ist sichtlich beeindruckt. „Die Schwestern verbindet der christliche Glaube und die Freude des Evangeliums in vielen Sprachen“, sagt er. Dank der Gäste trat die Bedeutung von Pfingsten beim Festgottesdienst auf außergewöhnliche Weise zu Tage.

An die Geschichte des Turmbaus zu Babel, bei dem Gott die Menschen mit verschiedenen Sprachen verwirrt hat, schloss sich die Pfingstlesung der Apostelgeschichte in acht verschiedenen Sprachen an. Gesang und Gebete gab es sogar in 15 Sprachen, Teile der Lesung in acht Sprachen.

Chinesisch oder das indische Malayalam waren an diesem Tag in Tutzing ebenso zu hören wie Oshiwambo aus Namibia, Fulfulde aus Sierra Leone oder die liturgischen Sprachen Griechisch, Lateinisch und Hebräisch.

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Demonstrati0n des Miteinander über Sprachen und Grenzen hinweg

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Fest der Weltkirche zu Pfingsten in St. Joseph © L.G.

„Die Sprachverwirrung von Babel, das Gegeneinander in der Welt ist das eine“, sagte Pfarrer Brummer, „das andere ist das Sprachwunder zu Pfingsten, in der Vielfalt der Sprachen in der Kirche.“ Papst Franziskus als Brückenbauer wurde als Brückenbauer gewürdigt, der über die Grenzen hinweg viele Menschen verbinde.

Zu einer Demonstration des Miteinander über Sprachen und Grenzen hinweg wurde nach dem Festgottesdienst im Brunnenhof neben der Pfarrkirche ein großer Kreis von Menschen aus den unterschiedlichen Ländern, die sich gemeinsam zum israelischen Lied „Shalom chaverim“ bewegten. „Mit 15 verschiedenen Nationen“, sagte Pfarrer Brummer, „haben wir selten im Brunnenhof getanzt.”

Schon vor mehr als 100 Jahren ist damit begonnen worden, von Tutzing aus die weltumspannenden Aktivitäten aufzubauen. Das 1904 bezogene Kloster Tutzing ist die älteste Gemeinschaft dieser internationalen Kongregation und zugleich deren Namengeberin. Von Tutzing gingen zahlreiche Gründungen im In- und Ausland aus. Heute gehören dieser Ordensgemeinschaft weltweit rund 1400 Schwestern aus 26 Nationen an.

Wer an der Reise teilnimmt, wurde in den jeweiligen Prioraten entschieden. Manche, aber längst nicht alle kennen sich von früheren Begegnungen. Nicht wenige der Schwestern sind zum ersten Mal – und wahrscheinlich zum einzigen Mal überhaupt – in Tutzing. Der Name dieser Gemeinde ist für sie alle etwas ganz Besonderes. Die Generalpriorin hat ihren Sitz in Rom, doch in Tutzing sind die Wurzeln der Kongregation.

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Eine echte Seltenheit: Tanz mit 15 Nationen © L.G.

Wiedersehen nach vielen Jahren

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Bereicherung und Ansporn: Schwester Katharina und Pfarrer Brummer © L.G.

Der Name dieser Gemeinde hat bei den Missionsbenediktinerinnen auf der ganzen Welt Klang, auch wenn sie selbst in vielen Regionen längst absolut selbstständig arbeiten.

Auf den Philippinen und in Korea beispielsweise gebe es heute keine einzige deutsche Schwester mehr, sagte die Tutzinger Schwester Katharina, die die Veranstaltung maßgeblich mit organisiert hat. Doch viele der dortigen Schwestern hätten noch deutsche Ausbilderinnen gehabt. Manche Schwestern aus fernen Ländern treffen bei diesem Besuch in Tutzing erstmals nach vielen Jahren ihre deutschen Ausbilderinnen wieder.

„Es ist jedes Mal bewegend“, sagte Schwester Katharina. Viele Eindrücke und Erzählungen der Gäste aus den unterschiedlichsten Gegenden der Welt wurden als Bereicherung und Ansporn empfunden.

Für Schwester Kathatina selbst war es eine große Freude, erzählte sie, eine Schwester wiederzutreffen, die sie vor Jahren auf den Philippinen kennengelernt hatte.

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Jede Schwester erhielt von Pfarrer Brummer persönlich eine Rose © L.G.
Quelle Titelbild: L.G.
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