Gemeindeleben
26.4.2018
Von vorOrt.news

Enzian im Balkonkisterl

Auf der Ilkahöhe gibt es Pläne für eine mobile Almhütte

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Dicke Balken: So sieht eine mobile Almhütte aus © von Alm das Beste GmbH & Co. KG

„Authentisches uriges Almhütten-Ambiente, originell rustikal“ verspricht die Firma mit dem sinnigen Namen „Von Alm das Beste“. Das in Dornach bei Riem ansässige Unternehmen, 2014 gegründet, hat sich auf „mobile Almhütten“ spezialisiert - und eine von denen soll vielleicht auf der Tutzinger Ilkahöhe aufgebaut werden. Nicht dauerhaft, sondern temporär, für sechs bis acht Wochen im Jahr, sagt Alexandra Graf. Sie betreibt seit drei Jahren mit ihrem Mann Bernhard Graf das Forsthaus Ilkahöhe, das dem Eigentümer des Guts Ilkahöhe, der Familie Wendelstadt, gehört. Über viele Jahre war die Familie Graf zuvor Pächter des Forsthauses am See in Possenhofen gewesen.

Für Privatfeiern wie für öffentliche Versammlungen gedacht

Immer wieder erhalten die Grafs, wie sie erzählen, Anfragen für größere Feiern, zum Beispiel Hochzeiten, doch mehr als 70 Personen bringen sie bisher im Forsthaus nicht unter. So ist die Idee entstanden, in der Sommerzeit für ein paar Wochen eine mobile Almhütte aufzustellen.

Eine Rolle gespielt haben bei diesen Überlegungen, wie zu erfahren ist, auch die langen Leerstände in der Tutzinger Gastronomie, so besonders der des Andechser Hofs, dessen Saal von vielen Bürgern und Vereinen schmerzlich vermisst wird: Eine mobile Almhütte soll auch in diese Lücke springen und für öffentliche Versammlungen, Vereinsveranstaltungen und ähnliche Anlässe zur Verfügung stehen. Frühestens im nächsten Jahr könnte es soweit sein, sagt Alexandra Graf. Platz dafür wäre auf einer Wiese zwischen dem Forsthaus und dem Gut Ilkahöhe vorhanden. Eine konkrete Planung gibt es aber bisher noch nicht.

Die bisherigen Überlegungen stoßen bei den einen auf Begeisterung. Geradezu als „sensationell“ sollen sie von manch einem bezeichnet worden sein. Die anderen bringen Bedenken vor. Der beschauliche Charakter des Ortsteils Oberzeismering könne sich verändern. Dem wird bei der Eigentümerfamilie Wendelstadt entgegengehalten, dass so eine Hütte, falls es überhaupt dazu kommen sollte, lediglich für ein paar Wochen im Jahr aufgestellt würde. Man werde mit diesem Thema sehr sensibel umgehen, wird versichert, man werde Gespräche mit allen Beteiligten suchen und das Vorhaben eng mit ihnen abstimmen. Die gesamte Infrastruktur werde nicht behindert werden.

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Auf- und Abbau dauern ein bis drei Tage

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Blick ins Innere einer mobilen Hütte © von Alm das Beste GmbH & Co. KG

Caterina Beck von Peccoz und Stefan Ermert-Beck von Peccoz betreiben das Dornacher Unternehmen „Von Alm das Beste“ mit zehn Mitarbeitern. „Es handelt sich um einen fliegenden Bau und ist genehmigungsfrei’“, sagt Caterina Beck von Peccoz. Natürlich seien sie anzeigenpflichtig und alle Versammlungsstättenverordnungs-Richtlinien seien zu beachten. Die Behörden seien dazu meist sehr positiv eingestellt, da im Publikum ein weites Spektrum angesprochen werde.

Die kleinste Hütte ist nach Angaben des Unternehmens 50 Quadratmeter, das größte alleinstehende Gebäude 900 Quadratmeter groß. Alle Größen seien kombinierbar, insgesamt 3500 Quadratmeter Hüttenfläche seien verfügbar. Der Auf- und Abbau einer solchen Hütte dauere je nach Hüttengröße ein bis drei Tage. Alles sei so konstruiert, dass jedes Bauteil von einer Person getragen werden könne, denn manche Standorte könnten mit Maschinen oder anderen technischen Hilfsmitteln nicht erreicht werden.

"Der Hüttencharakter ist eine ehrliche Emotion"

Die Verantwortlichen des Unternehmens „Vom Alm das Beste“ schwärmen in einer Firmenbroschüre von ihrem Konzept der mobilen Almhütten: „Mit ihren dicken Balken, alten Bohlen, der authentisch gestalteten Holzfassade und den vielen originalen Dekorationsstücken, die bis zum echten Enzian im Balkonkisterl reichen, haben sich diese ‚fliegenden Bauten’ mittlerweile in ganz Europa durchgesetzt - zum Beispiel auch bei den Olympischen Spielen in Sotschi, wo das Deutsche Haus seine Heimat in der außergewöhnlichen Behausung fand.“

Die Nachfrage steige stetig, sagt Caterina Beck von Peccoz. Events und Partys seien immer mit sehr viel Emotionen verbunden: „Der Hüttencharakter ist eine ehrliche Emotion, vermutlich deshalb ist die Resonanz so stark.“ Alle Formen von Veranstaltungen könnten in solchen mobilen Hütten Platz finden: Firmenfeiern, Produktpräsentationen, Pressekonferenzen, Messen, Hochzeiten, Geburtstage und mehr. Auch Alexandra Graf gibt sich überzeugt: „Die mobile Almhütte passt wirklich in die Landschaft und zu unserem bayerischen Bild.“

„Wir kennen Tutzing und wir sind der Meinung, dass ein Standort am Starnberger See etwas ganz Besonderes ist“, sagt Caterina Beck von Peccoz. Es handele sich dabei um kein klassisches Gastronomiekonzept, sondern um eine Eventlocation – und die seien um den See herum doch sehr begrenzt.

Quelle Titelbild: von Alm das Beste GmbH & Co. KG
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