Von vorOrt.news

Geldautomat im Buttlerhof

Nach heftigen Protesten bekommen die Traubinger wieder einen Geldautomaten. Er soll im Eingangsbereich der Gaststätte Buttlerhof installiert werden und rund um die Uhr zur Verfügung stehen - mit einem barrierefreien Zugang. Das ist das Ergebnis eines Treffens von Vertretern der VR-Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg und der Gemeinde Tutzing. Bis eine für den Automaten erforderliche neue Datenleitung in Betrieb genommen werden kann, wird mit einer zweimonatigen Wartefrist gerechnet. Die Traubinger Bankkunden sollen aber bis auf Weiteres noch den Automaten in der geschlossenen ehemaligen Filiale der VR-Bank an der Weilheimer Straße 21 nutzen können.

Bürgermeisterin Dörrenberg hatte sich persönlich eingeschaltet

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Stillgelegt, aber Automat bleibt vorerst noch: Filiale der VR-Bank in Traubing © L.G.

Die VR-Bank hatte zunächst auch die Stilllegung ihres dortigen Geldautomaten angekündigt. Es hatte sich um die letzte Bankfiliale und den letzten Geldautomaten in Traubing gehandelt, denn auch die Kreissparkasse München-Starnberg-Ebersberg hatte sich schon vor einiger Zeit aus Traubing zurückgezogen. Nach der Stilllegungs-Entscheidung auch der VR-Bank hatte es in Traubing erhebliche Widerstände gegeben. Tutzings amtierende Bürgermeisterin Elisabeth Dörrenberg (CSU) hatte sich persönlich eingeschaltet und die VR-Bank aufgefordert, in Traubing einen Bankautomaten zu belassen. Bürgermeisterin gegen Automaten-Schließung Sehr deutlich hatte auch Peter Scheifele in einem Beitrag für die Januar-Ausgabe der "Tutzinger Nachrichten" die Maßnahme der VR-Bank kritisiert.

An dem Treffen mit Vertretern der VR-Bank nahmen nun sowohl die beiden Bürgermeisterinnen Elisabeth Dörrenberg und Marlene Greinwald (Freie Wähler) als auch Scheifele teil. Nach einer gemeinsamen Pressemitteilung der Gemeinde und der VR-Bank ging es dabei darum, "eine gemeinsame Lösung für den Erhalt eines Geldautomaten in Traubing zu finden".

Die Vertreter der Gemeinde haben nach der Mitteilung den Buttlerhof als alternativen Standort für einen Geldautomaten vorgeschlagen. Dieses Angebot habe Josef Pölt, Vorstandsmitglied der VR-Bank, aufgenommen, der seinerseits eine einvernehmliche Lösung im Sinne der Mitglieder und Kunden anstrebe.

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Datenleitung war bereits gekündigt

Pölt hat nach der Mitteilung die Probleme der Bank und die Hintergründe ihrer Entscheidung erläutert. Wie in ganz Deutschland gehe auch in Bayern die Zahl der traditionellen Bankfilialen und Filialbesuche unaufhaltsam zurück. Dieser Trend werde durch neue digitale Technologien, die Veränderung des Kundenverhaltens sowie immer mehr gesetzliche und rechtliche Vorgaben im Finanzsektor ausgelöst. Auch die VR-Bank könne sich dieser Entwicklung nicht länger entziehen. Trotzdem sei der Bank die Entscheidung über die Schließungen nicht leicht gefallen. Schon im Vorfeld seien das Online-Banking und der telefonische Kundenservice ausgebaut worden, um den Kunden alternative Zugangswege zu bieten.

Die VR-Bank hatte die Datenleitung, die für den Betrieb eines Geldautomaten notwendig ist, bereits gekündigt, wie aus der Mitteilung hervorgeht. Pölt kündigte nun an, dass die Leitung neu beantragt werde. Dafür sei mit einer Wartezeit von zwei Monaten zu rechnen.

Eine "kooperative Lösung" von Bank und Gemeinde

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Künftig auch Standort eines Geldautomaten: der Buttlerhof © L.G.

Was für die Kehrtwende letztlich den Ausschlag gegeben hat, wird in der Mitteilung der Bank und der Gemeinde nicht erwähnt. Es liegt nahe, dass sich die VR-Bank aufgrund der heftigen Widerstände nun doch anders entschlossen hat, aber bestätigt wird dies nicht.

Über die Einzelheiten der Vereinbarung wird mitgeteilt, dass "eine kooperative Lösung" gefunden worden sei, die "die Bedürfnisse der Bürger von Traubing und die Erfordernisse der VR Bank" erfülle. Ob mit der "kooperativen Lösung" eine Kostenaufteilung zwischen Bank und Gemeinde gemeint ist, wird nicht näher erläutert.

Recht deutlich wird aber in der Mitteilung erklärt, es liege nun an den Kunden der VR-Bank, "die Geräte zu nutzen und somit den langfristigen Betrieb zu sichern". Mit anderen Worten: Wenn die Auslastung des Automaten zu schwach sein sollte, ist sein dauerhafter Bestand nicht gewährleistet.

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Quelle Titelbild: L.G.
ID: 384
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