Andreas Hölscher hat von der Gemeinde Tutzing den Ehrenbrief erhalten. Seit Bestehen des Tutzinger Ortsmuseums sei er als dessen zuverlässiger ehrenamtlicher Betreuer im Einsatz, sagte Bürgermeister Ludwig Horn in seiner Laudatio, die wir unten auf dieser Seite im Wortlaut veröffentlichen.
Hoelscher habe sich für die Idee mit wechselnden Ausstellungen begeistert und mit tatkräftiger Unterstützung wesentlich zum Erfolg des Museums beigetragen, sagte Horn. Besonders anerkennend erwähnte er zwei von Hoelscher organisierte Ausstellungen, die dem Schaffen der Künstler und Maler Walter Becker und Mathilde Tardif gewidmet waren. Beide Ausstellungen haben nach den Worten des Bürgermeisters nicht nur in Tutzing, sondern auch auch über die Grenzen der Gemeinde hinaus große Aufmerksamkeit gefunden.
Bürgermeister Ludwig Horn: Großes Engagement für ein kulturelles Herzstück von Tutzing
Sehr geehrte Damen und Herren,
Sehr geehrter Herr Hölscher,
Das Ortmuseum ist ein kulturelles Herzstück unserer Gemeinde. Es bietet nicht nur einen Einblick in die Geschichte und Tradition unseres Ortes, sondern fungiert auch als Bühne für Kunst und Kultur. Es ist ein Ort der Begegnung, des Austauschs und des Erlebens – ein Juwel, das nur durch die Hingabe und das Engagement von Menschen erstrahlen kann. Von Menschen wie Andreas Hölscher.
Seit Bestehen unseres Ortsmuseums an war Andreas Hölscher als zuverlässiger ehrenamtlicher Betreuer des Ortsmuseums im Einsatz. In Ergänzung zu den Dauerausstellungen, die das Leben der Grafen Vieregg und der Tutzinger Fischer abbilden, begeisterte sich Andreas Hölscher für die Idee mit wechselnden Ausstellungen, das Ortsmuseums attraktiver zu machen. Durch seine Ideen und Vorschläge für Ausstellungen und mit tatkräftiger Unterstützung trug er wesentlich zum Erfolg unseres Museums bei.
Im Sommer des vergangenen Jahres organisierte und kursierte Herr Hölscher zwei wunderbare Ausstellungen, die dem Schaffen der Künstler und Maler Walter Becker und Mathilde Tardif gewidmet waren.
Walter Becker war mit der Tochter Yvonne von Mathilde Tardif und Adoptivtochter des Malers der Berliner Sezession Leo von König verheiratet und machte sich als Graphiker und Maler nach seinem Studium zum Volksschullehrer einen Namen in der Kunstszene.
Er fiel auch durch wunderbare Bühnenbilder für die Theaterstücke von Franz Graf von Pocci auf. Zusammen mit seiner Frau lebte Becker von 1938 bis zu seinem Tod im Jahr 1984 in Tutzing. Das Grab der Beckers befindet sich an der südöstlichen Mauer des alten Friedhofes in Tutzing. Die Familie Hölscher pflegte eine enge Freundschaft zu den Beckers.
Mathilde Tardif, wie bereits erwähnt Frau von Leo von König, stammte aus einer provenzalischen Familie und war eine höchst begabte Malerin. Als Frau hatte sie es allerdings schwer, in der Kunstszene Fuß zu fassen.
Ihre kleinformatigen Bilder zeigen feinfühlig Szenen aus dem Leben des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Im Jahr 1929 schied Mathilde Tardif freiwillig aus dem Leben. Ihr geschiedener Ehemann ist auf dem neuen Friedhof in Tutzing begraben.
Die Ausstellung in unserem Tutzinger Ortsmuseum war die einzige Ausstellung, die ausschließlich ihre Werke zeigte.
Beide Ausstellungen fanden auch über die Grenzen Tutzing hinaus große Aufmerksamkeit und waren sehr gut besucht.
Interessanter Weise zeigte das überregional äußerst bekannten Buchheim-Museum Anfang des Jahres eine Ausstellung zu eben jenem Leo von König.
Obwohl Andreas Hölscher inzwischen in Hohenschäftlarn wohnt, ist er immer noch mit großem Engagement als ehrenamtlicher Museumsbetreuer und Ideengeber tätig. An dieser Stelle sei auch seiner Frau gedankt, die ihn zu jedem seiner Dienste im Museum fährt und begleitet.
Für sein großes Engagement für das Tutzinger Ortsmuseum erhält Andreas Hölscher den Ehrenbrief der Gemeinde Tutzing. Wir danken ihm für seinen unermüdlichen Einsatz.
Lieber Herr Hölscher, Sie sind ein Vorbild für ehrenamtliches Engagement und ein fach- und sachkundiger Unterstützer unseres Museums. Es ist mir eine Freude, Sie heute auszuzeichnen!
Kommentar hinzufügen
Kommentare