Gastronomie
22.4.2024
Von vorOrt.news

Neuer Chef mit internationalen Erfahrungen

Petra Gsinn übergibt Georgi Kabakov die Geschäftsführung des „Tutzinger Hofs“

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Auf gutes Gelingen: Petra Gsinn und Georgi Kabakov im Biergarten des "Tutzinger Hofs" © L.G.

Im „Tutzinger Hof“ gibt es einen Führungswechsel: Der Chefkoch Georgi Kabakov hat die Geschäftsführung des bekannten Hotels und Restaurants übernommen. Eigentümerin Petra Gsinn und ihr Lebensgefährte Rolf Läkamp sind weiter mit dabei, sie wollen sich aber mehr und mehr zurückziehen. Längerfristig wollen sie den Betrieb ganz an Kabakov übergeben, der bereits seit elf Jahren bei ihnen tätig ist. Auch seine Frau Luchva Kabakova arbeitet mit.

Der 1527 erstmals erwähnte Tutzinger Hof war früher als „Poldlhof“ und dann als „Gasthof zum Löwen“ bekannt. In seine heutige, für Tutzing ortsbildprägende Form brachte ihn 1895 das Baugeschäft Xaver Knittl nach Plänen des Architekten Engelbert Schnell. Zu einem Mittelpunkt des lokalen Lebens mit Feiern und Veranstaltungen, von denen ältere Einheimische noch heute erzählen, entwickelte er sich, als die Familie Fiederer ihn betrieb. Nach mehreren Inhaberwechseln, unter anderem zu Hans-Joachim Wulfert, übernahm die Familie Gsinn das Traditionshaus 1988.

Der 54 Jahre alte Kabakov stammt aus Bulgarien. In der Gastronomie hat er schon reichhaltige und internationale Erfahrungen gesammelt. Nach einer Kochlehre und einer touristischen Ausbildung in der Hochschule seiner Heimatstadt Plóvdiv war er seit 1988 in Österreich und seit 1992 in Deutschland tätig, unter anderem in einem großen Münchner Biergarten mit damals 3700 Sitzplätzen beim Michaelibad. Für ein paar Jahre arbeitete er als Privatkoch für einen russischen Millionär. In dieser Phase kam er in der ganzen Welt herum, von Brasilien und Argentinien über Kanada und Afrika bis Spanien und Portugal. Zurück in Deutschland war er dann bei einem Freilassinger Familienunternehmen, das Hotels in Deutschland, Österreich und der Schweiz betreibt - „jede zweite Woche in einem anderen Hotel“, erinnert er sich. Eine weitere Station war ein kleines Hotel mit einem Strandlokal an der Ostsee.

Der neue Geschäftsführer spricht alle Balkansprachen fließend

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Traditionshaus mitten im Ort: Der "Tutzinger Hof" soll aufgewertet werden, aber seinen Charakter behalten © L.G.

Vor mehr als elf Jahren wechselte Kabakov schließlich zum "Tutzinger Hof". Petra Gsinn und Rolf Läkamp haben ihn in diesen Jahren schätzen gelernt. „Er kennt den Laden in- und auswendig“, sagt Läkamp. Kabakov selbst sagt: „Bayern ist meine zweite Heimat.“

Das Haus soll nach Angaben von Petra Gsinn weiter aufgewertet werden, so mit einer Klimaanlage, einer Photovoltaik-Anlage und diversen Renovierungen. Gastronomisch soll auch künftig die bürgerliche und bayerische Küche im Vordergrund stehen, verbunden mit „ein paar Gerichten aus der ganzen Welt“. Fest dazu gehören sollen wie bisher täglich wechselnde Mittagsgerichte, die nach Hause oder an Firmen und Büros geliefert werden - ein Angebot, das viele in Tutzing und Umgebung gern nutzen.

Im Innenbereich und im Biergarten der Gaststätte gibt es jeweils 120 Sitzplätze. Im Hotel stehen 19 Zimmer und 33 Betten zur Verfügung. Beliebt für Veranstaltungen und private Feiern ist ein Raum mit Kegelbahn im Untergeschoss, wo bis zu 65 Menschen Platz finden und wo auch – bei Bedarf bis spät in die Nacht - getanzt werden kann.

Neun Personen umfasst die Belegschaft zurzeit. Weitere Mitarbeiter für den Service und für die Küche werden gesucht. Sie müssen keine Ausbildung haben, sagt Petra Gsinn, sie sollten aber schon in der Gastronomie gearbeitet haben. Auch ausländisches Personal ist im "Tutzinger Hof" immer willkommen. Wenn sie aus einem Balkanstaat stammen, gibt es einen besonderen Vorteil: Der neue Chef spricht alle dortigen Sprachen fließend.

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