
Genau zehn Jahre ist es her: Ende Januar 2012 haben Michaela und Klaus Köllner im Andechser Hof aufgehört. Sie waren die letzten Pächter des Wirtshauses, das über lange Zeit einer „der“ Tutzinger Treffpunkte und Versammlungsorte war. Seit dem 28. Januar 2012 ist die einst beliebte Gaststätte in zentraler Lage an der Hauptstraße geschlossen.
Über all die Jahre hing ein Hinweis darauf an der Außenwand, der mittlerweile entfernt ist. Wie eine Erinnerung an längst vergangene Zeiten ist dort aber bis heute zu lesen, dass der Andechser Hof im Jahr 2010 als Landkreissieger im Wettbewerb Bayerische Küche eine Goldmedaille erhalten hat.
Das alles ist lange her. Als das Ehepaar Köllner das Tutzinger Traditions-Wirtshaus Ende Januar 2012 nach siebenjähriger Tätigkeit dort verließ, war die allgemeine Erwartung, dass das Kloster Andechs, der damalige Eigentümer, die Gaststätte bald mit anderen Betreibern neu eröffnen würde. Aber die Zeit verging - der Andechser Hof blieb leer.
In den ersten Jahren machte sich darüber noch allerlei Verwunderung breit. Es kam sogar zu einer kleinen Protestaktion mit einer Lichterkette.

Mittlerweile gab es einen Eigentümerwechsel, Planungen für eine neue Gaststätte mit Biergarten und Wohnungen, doch auch viele Probleme. Geändert hat sich nichts – der Andechser Hof steht so verlassen da wie Ende Januar 2012.
Eine „Jubiläumsfeier“ zum zehnjährigen Leerstand gab es nicht. Einigen Einheimischen aber bot der Anlass neben dem einstigen Wirtshaus Gesprächsstoff – und da waren die Äußerungen durchweg von Verständnislosigkeit geprägt.
Das Ehepaar Köllner hat übrigens vor seinem Wechsel in den Andechser Hof eine andere Tutzinger Wirtschaft geführt: den Bauerngirgl in Unterzeismering. Auch der gehört zu den Gasthäusern, die keine mehr sind.

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