Gastronomie
14.6.2020
Von vorOrt.news

Testphase im Midgardhaus

Offizieller Eröffnungstermin des Restaurants Mitte Juli - aber erster Start soll schon früher sein

Midgardhaus10.jpg
In Gelb präsentiert sich nun das Midgardhaus - angenähert ans historische Original

„Midgardhaus Augustiner am See“: Mit diesem Namen findet man mittlerweile in diversen Online-Portalen Hinweise auf das künftige Restaurant in Tutzing direkt am Starnberger See. Noch ist die Gaststätte geschlossen, die 1853 vom Grafen von Vieregg errichtete Villa befindet sich weiter im Umbau. Im Biergarten kann man das traumhafte Ambiente am Ufer allerdings schon seit Pfingsten wieder genießen.

Für das Restaurant im Erdgeschoss des Midgardhauses haben sich die neuen Wirte Alexander und Michael Urban Mitte Juli als Eröffnungstermin vorgenommen. Doch ganz so lange müssen Neugierige wahrscheinlich nicht mehr warten. Eine „Testöffnung“ wollen die Wirte schon vorher wagen. Sie scheinen sogar schon mit Ende Juni zu liebäugeln, doch konkretere Informationen lassen sie sich nicht entlocken.

Unter Testöffnung verstehen sie auch ausdrücklich ein eben noch nicht komplettes und perfektes Angebot. Wer in dieser Phase zum Speisen zu ihnen kommt, sollte das bedenken. Wie sie andeuten, wird es vor der „richtigen“ Eröffnung ein kleines Angebot geben, und wenn noch nicht alles funktioniert, hoffen sie darauf, dass ihre Gäste ein Auge zudrücken.

Historische Details

Midgardhaus11.jpg
Grund zur Freude hat Restaurator Max Knidlberger: Acht Farbschichten hat er abgetragen - dann kam die alte Decke zum Vorschein

Vorerst ist noch ziemlich viel zu tun. Das Gerüst, das eine ganze Weile an der Villa stand, ist zwar inzwischen verschwunden, und das Midgardhaus hat einen auffallenden gelben Anstrich erhalten.

Doch innen und rundherum ist noch alles eine Baustelle. Es hatte einige Verzögerungen gegeben. Das lag unter anderem an einem Ortstermin mit Vertretern des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege, der in der Corona-Pause immer wieder verschoben worden war. Bei dieser Gelegenheit wurde nach historischem Vorbild auch die Farbe des Außenanstrichs festgelegt.

Doch mittlerweile geht es sichtlich voran. Auch Restauratoren haben sich in etwa dreimonatiger Arbeit mit viel Einfühlungsvermögen um historische Details bemüht und so manches von ihnen wieder zu Tage gefördert.

Ein sehenswertes Beispiel dafür ist eine alte Holzdecke im Gastraum. Acht Farbschichten haben sie überdeckt, wie Restaurator Max Knidlberger erzählt. Im Lauf der Zeit ist immer wieder drüber gemalt worden.

Knidlberger hat die Schichten nach und nach behutsam entfernt - und nun ist die alte, mit einer Leinölfarbe versehene Holzdecke aus dem 19. Jahrhundert wieder in ganzer Pracht sichtbar. Passend zu ihr sind an den Wänden halbhohe Holztäfelungen in ähnlichem Farbton angebracht worden. Voruntersuchungen hatte das Büro für Denkmalpflege von Thomas Hacklberger in Utting unternommen.

Anzeige
April-2025.png
Midgardhaus12.jpg
Passend zur freigelegten alten Holzdecke sind halbhohe Wandtäfelungen angebracht worden

Spezialkonstruktion für die Veranda

Auch äußerlich gibt es diverse Veränderungen. So soll eine Veranda im südlichen Teil des Gebäudes wieder offener erscheinen. Deshalb werden Fenster mit einer speziellen Konstruktion weiter nach innen verlegt, damit dort befindliche Säulen frei stehen.

Midgardhaus15.jpg
Die Veranda soll künftig wieder offener erscheinen © Fotos: L.G.

An der Terrasse setzt sich der Wandel dort. Teils werden neue Materialien verwendet, eine Mauer neben der Treppe ist entfernt worden.

Wenn der gastronomische Betrieb schon läuft, sollen die Bauarbeiten im übrigen Teil der Villa fortgesetzt werden. Im oberen Stockwerk ist eine Ferienwohnung geplant.

ID: 3055
Über den Autor

vorOrt.news

Kommentar hinzufügen

Anmelden , um einen Kommentar zu hinterlassen.