Gastronomie
1.1.2020
Von vorOrt.news

Langsam und schnell zu Speis und Trank

Tutzinger Gastronomie vor Änderungen - Auffallende Unterschiede bei den Genehmigungsverfahren

Die Tutzinger Gastronomie steht im Jahr 2020 vor diversen Änderungen. Es gibt Pächterwechsel - so im Restaurant Film-Taverne - und recht weitreichende Neuorientierungen, so beim Midgardhaus und beim Andechser Hof. Doch hier scheinen die Tutzinger bald, dort eher später zu Speis und Trank zu gelangen. Beim Midgardhaus geht alles recht schnell, beim Andechser Hof zieht sich das Genehmigungsverfahren immer weiter in die Länge. Diese Unterschiede sorgen für Verwunderung und Diskussionen.

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Geplanter Neubau beim Midgardhaus © Bürgerversammlung Tutzing 11. November 2019, Präsentation Bürgermeisterin Marlene Greinwald
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Die bisherigen Bauten an der selben Stelle beim Midgardhaus © L.G.
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Beim Midgardhaus geht alles zügig voran

Die Augustiner-Brauerei, die der neue Pächter werden soll, plant beim Midgardhaus Neubauten neben der historischen Villa. Trotz intensiver Gespräche auch mit dem Landesamt für Denkmalschutz ging alles zügig voran. Ein an Stelle der Nebengebäude zum Biergarten hin vorgesehener Festsaal - ein so genanntes Salettl - mit Platz für 120 Personen ist vom Bauausschuss des Gemeinderats ohne größere Diskussion in der öffentlichen Sitzung befürwortet worden. Ebenso war es bei weiteren Anbauten und einem Verbindungsfoyer. Auch eine Stellplatzsatzung fürs Midgardhaus hat der Gemeinderat mittlerweile beschlossen, die je 20 Quadratmeter „Nettogastraumfläche“ sowohl einen Auto- als auch einen Fahrrad-Stellplatz verlangt; diese Satzung soll künftig auch bei baulichen Veränderungen anderer gastronomischer Betriebe in Tutzing gelten. Im Midgardhaus, das Fritz Häring und seine Frau Marlies über drei Jahrzehnte geführt haben, soll Alexander Urban der neue Wirt werden, den viele aus seiner früheren Tätigkeit als Chef des Klostergasthofs in Andechs kennen. Häring will aber noch für eine Weile unterstützend dabei sein.

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Wie ein verwunschenes Schloss wirkte das Midgardhaus im Sonnenlicht des Neujahrstags © L.G.

Beim Andechser Hof gibt es eine Verzögerung nach der anderen

Auch beim Gasthaus Andechser Hof schienen die Signale eigentlich positiv zu sein. Nachdem Gemeinderat Georg Schuster und seine Frau Conny die seit 2012 ungenutzte Immobilie 2018 vom Kloster Andechs erworben hatten, stieß ein Anfang 2019 von Stadtplaner Prof. Florian Burgstaller vorgelegtes Konzept für einen Neubau praktisch auf einhellige Begeisterung der Gemeinderäte. Doch seitdem muss einiges vorgefallen sein. Im Jahresverlauf 2019 gab es eine Verzögerung nach der anderen. Der Bebauungsplan ist mittlerweile drei Mal ausgelegt worden, vorgesehene Besprechungen des Projekts wurden plötzlich ohne nähere Erklärungen wieder von den Tagesordnungen des Gemeinderats oder seines Bauausschusses gestrichen. Was dahintersteckt, darüber ist wenig bekannt geworden, denn diskutiert wurde über die Details weitgehend nicht in öffentlichen Sitzungen des Gemeinderats. Warum das Projekt immer wieder stockt, das sorgt nun zunehmend für Gesprächsstoff. Viele Tutzinger hatten bereits im Jahr 2019 mit dem Baubeginn gerechnet und eine Neueröffnung der früher beliebten Wirtschaft im Lauf des Jahres 2020 erwartet. Da diese Hoffnungen zunächst geplatzt sind, wird nun umso mehr über die Hintergründe gerätselt.

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Geplanter Neubau auf dem Grundstück des Andechser Hofs, von Süden aus gesehen © Bürgerversammlung Tutzing 11. November 2019, Präsentation Bürgermeisterin Marlene Greinwald

In der Film-Taverne deutet sich ein nahtloser Übergang an

In der Film-Taverne neben dem Kino KurTheater will sich unterdessen der in Tutzing beliebte Pächter Robert Knezovic neun Jahre nach seinem Beginn dort langsam zurückziehen. Viele Gäste werden davon aber wahrscheinlich gar nichts merken. Knezovics Nachfolger Stipo Renić ist bereits „an Bord“. Er arbeitet sich ein, will das Lokal so fortführen wie sein Vorgänger und im März die Leitung übernehmen. Aber Knezovic will weiter mitmachen. Auch sonst spricht alles für einen vertrauensvollen und nahtlosen Übergang. Die beiden Kroaten kennen sich schon seit ihrer Jugend, ein Neffe von Renić ist Knezkovics Schwiegersohn, und die Familie Harthauser, der die Film-Taverne gehört, steht voll hinter der Neuorientierung.

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Sie verstehen sich gut: Robert Knezovic (li.) und Stipo Renić im Lokal Film-Taverne © L.G.
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