Stellplätze für Wohnmobile auf den Parkflächen unten an der Seestraße, beim Südbad und bei den Tennisplätzen, sind in jüngerer Zeit verstärkt ein Thema. Nun sind dort auch Ver- und Entsorgungsstationen geplant.
Zum einen geht es um Parkflächen für solche Freizeitfahrzeuge im Sommer: Tutzing ist wie der ganze Starnberger See bei Urlaubern gefragt, viele von ihnen wollen gern für eine oder zwei Nächte in dieser Gemeinde halt machen und dann weiter ziehen. Zum anderen sorgen an mehreren Tutzinger Straßen zunehmend geparkte Wohnmobile von Einheimischen für Ärger. Tutzing wurde schon als „großer Abstellplatz“ bezeichnet. Parkmöglichkeiten gesucht werden offenbar gerade für Fahrzeuge, die über längere Zeit nicht mehr benötigt werden. Solche mobilen Untersätze stammen nicht selten gar nicht aus Tutzing, sondern aus ganz anderen Gegenden, wie an den betreffenden Kennzeichen unschwer zu erkennen ist. Die Gemeinde versucht deren Besitzer andere Abstellmöglichkeiten anzubieten - nämlich auf den Parkflächen an der Seestraße.


Campingplatz oder Mehrwert für den Tourismusort Tutzing?

Weniger gedacht sind auch die sommerlichen Stellplätze für Dauercamper. Auf den Parkplätzen rund um die Freizeiteinrichtungen, auf denen früher nur Pkws abgestellt werden durften, waren deshalb zunächst keine Ver- und Entsorgungseinrichtungen vorgesehen. Es sollte sich nicht um solche Plätze handeln, an denen man sich häuslich niederlässt; nur ein wenig Fläche für Tische und Stühle sollte es geben. Doch nachdem die Stellplätze für Wohnmobile nun schon mal ausgewiesen sind, kamen bei der Gemeinde doch Anfragen für die Ver- und Entsorgung der Nutzwasser- und Fäkaltanks an.
Das stieß im Rathaus schon deshalb auf Verständnis, weil die nicht so ganz sauberen Inhalte andernfalls irgendwo hingeschüttet werden wo man sie nicht unbedingt haben möchte. Als solche Anlagen nun im Umwelt-, Energie- und Verkehrsausschuss des Gemeinderats zur Debatte standen, gab es allerdings verwunderte Bemerkungen: Eigentlich sei so etwas doch gar nicht vorgesehen gewesen. Dr. Joachim Weber-Guskar (FDP) brachte es so auf den Punkt: „Einen Campingplatz sehe ich dort eigentlich nicht.“ Florian Schotter (CSU) sah solche Angebote dagegen eher als Mehrwert für den Tourismusort Tutzing.
Erweiterungen der Stellplätze eventuell am ehemaligen Volksfestplatz

Von einem Campingplatz sind die Parkflächen rund um Südbad und Tennisanlage tatsächlich noch ein Stück entfernt. Auch eine Stromversorgung ist derzeit nicht geplant. Die Gemeindeverwaltung hat allerdings im Ausschuss darauf hingewiesen, dass eine Stromversorgungssäule "zu jedem Zeitpunkt nachgerüstet werden" könne. Erst einmal sollen nun eine Versorgungs- und eine Entsorgungssäule errichtet werden. Die Einzelheiten sollen bei den bevorstehenden Beratungen über den Gemeindehaushalt besprochen werden.
Zur Debatte standen im Ausschuss separate Säulen für die Versorgung (4865 Euro netto) und die Entsorgung (2685 Euro netto) sowie eine kombinierte Ent- und Versorgungssäule für 4185 Euro netto. Der Ausschuss hat sich trotz der höheren Kosten für die separaten Säulen entschieden, weil sie hygienisch voneinander getrennt sind. Außerdem gibt es bei einer einzelnen Entsorgungssäule eine spezielle Vorrichtung für die Kassettenentsorgung, zudem können parallel zwei Fahrzeuge die Stationen nutzen. Mit diesem Hinweis verweist die Rathausverwaltung bereits auf "zukünftige Erweiterungen der Stellplätze" zum Beispiel am ehemaligen Volksfestplatz.
Für die beiden aktuell vorgesehenen Säulen sieht die Gemeindeverwaltung unterschiedliche Standorte vor: für die Versorgung, so mit Frischwasser, an der Toilette des Südbads, für die Entsorgung am Minigolf-Kiosk. Darüber wunderte sich Caroline Krug (ÖDP). Sie erkundigte sich bei dieser Gelegenheit nach den weiteren Planungen der schon seit geraumer Zeit leer stehenden Minigolf-Anlage, doch dazu gab es keine konkreten Informationen. Bei den Haushaltsberatungen wird wohl auch darüber diskutiert werden, ob die Wohnmobil-Nutzer für die Ver- und Entsorgung etwas bezahlen müssen. Einige Gemeinderäte wiesen darauf hin, dass die Einheimischen für ihr Abwasser schließlich auch zur Kasse gebeten werden.
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Kommentare
Rüsten Sie lieber endlich die Schule mit Belüftern aus, da tun Sie etwas für die Tutzinger Kinder, anstatt das Geld für Ver- und Entsorgungsanlagen zu verschwenden.
An Regattawochenenden, oder zu Veranstaltungen wie dem Mammutmarsch oder früher dem Triathlon, wenn die Teilnehmer teilweise auch im WoMo anreisen, könnte man über Außnahmegenehmigungen am ehemaligen Volksfestplatz nachdenken.
Ansonsten gibt es doch auch einen privaten Markt mit Anbietern und Nachfrage nach Unterstellmöglichkeiten für WoMos & Anhänger; da muss doch niemand seine mobile Ferienwohnung oder seinen Trailer monatelang auf öffentlichen Straßen & Parkplätzen herumstehen lassen?
Diese parkenden Gäste lassen keinen Euro in Tutzing! Schauen Sie sich das mal im Sommer an, bevor solche Entscheidungen getroffen werden! Der Minigolfplatz verrottet!