Die nun bevorstehenden Kanalbauarbeiten an der Tutzinger Schlossstraße rücken auch die dort am Seeufer befindliche Bootslände neu ins Rampenlicht. Die Gemeinde Tutzing und der Abwasserverband hatten Bootsbesitzer gebeten, ihre Boote frühzeitig an Land zu bringen. Die Bootslände am „Biersteg“ sollte eigentlich schon in der zweiten Oktoberhälfte gesperrt werden, doch Verzögerungen haben nun für eine gewisse Entspannung gesorgt. Schlossstraße muss noch warten Mittlerweile sind die Boote weitgehend aus dem Wasser geholt worden, was wegen der winterlichen Ruhezonenregelung ohnehin erforderlich ist.
Es handelt sich um die einzige öffentliche Bootslände am Westufer des Starnberger Sees. Bootsbesitzer ohne Mitgliedschaften in Segelclubs oder sonstige Zugangsmöglichkeiten zum Wasser sind deshalb auf diese Slipanlage angewiesen, wenn sie nicht auf eine der Bootsländen am Ostufer ausweichen wollen. Viele von ihnen schätzen dieses Tutzinger Angebot, aber es gibt auch Diskussionen. Denn wenn solche Bootsbesitzer aus anderen Seegemeinden oder entfernteren Regionen kommen, müssen sie teils weite Anfahrtwege in Kauf nehmen, um ihre Boote in Tutzing ins Wasser bringen zu können.
Das erzeugt in Tutzing in der warmen Jahreszeit auch zusätzlichen regen Verkehr am Biersteg und in der Schlossstraße. Bedarf ist zudem an Parkplätzen für die Autos und die Bootsanhänger, von denen einige an sommerlichen Tagen neben der Schlossmauer bei der Bootslände stehen.
Gleichzeitig werden immer wieder Bestrebungen deutlich, den Autoverkehr und gerade auch den Parksuchverkehr in Seenähe von Tutzing einzudämmen. Zu Rufen nach weiteren öffentlichen Bootsländen in anderen Seeufergemeinden führen sie aber bisher ebenso wenig wie zu Forderungen, die öffentliche Bootslände abzuschaffen.
Tutzing zeigt sich offen. Der Seezugang für die Allgemeinheit gilt als wichtig - für Badende ebenso wie für Wassersportler und sonstige Genießer, und auch für Auswärtige, die nicht das Privileg haben, in so einer bevorzugten Lage zu leben.
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