Beim geplanten Tutzinger Bürgersolarkraftwerk am Oberen Hirschberg ist nun ein zweistufiges Konzept geplant. Wie der Gemeinderat am Donnerstag beschlossen hat, soll das Projekt in zwei Bauabschnitte aufgeteilt werden. Festzustehen scheint der Start mit einer Anlage von 4 Megawatt plus Speicher in einem ersten Bauabschnitt. Ein zweiter Bauabschnitt kann eventuell eine Erweiterung um 10 Megawatt plus Speicher bringen. Geprüft werden soll nach dem Beschluss zudem eine Erweiterung durch eine größere Speicheranlage, damit neben der Stromerzeugung mit PV auch Strom aus dem Netz oder aus Produktionsüberschüssen der PV gespeichert und zu anderen Zeiten wieder abgegeben werden kann. Hierfür gilt ein Netzanschluss für die Stromeinspeisung und den Strombezug bis maximal 20 Megawatt als erforderlich.
Als weitere Ergänzung wurde die Errichtung eines Parkplatzes mit E-Ladesäulen nahe der Bundesstraße 2 ins Gespräch gebracht – eventuell bei Monatshausen. Dies war im Gemeinderat umstritten. Die einen bezeichneten eine Ladestation an der B2 als sinnvoll, die anderen brachten Bedenken vor, so wegen zusätzlichen Verkehrs nach Monatshausen, falls die Ladesäulen dort errichtet werden sollten.
Im Bauamt der Gemeinde sieht man auch Probleme wegen einer Ladesäulen-Anlage im baurechtlichen Außenbereich. Eine Zustimmung gab es erst nach einer Abänderung des zunächst vorgesehenen Beschlussvorschlags. Der hatte wie eine Zustimmung zum Bau einer solchen Anlage mit Ladesäulen geklungen. Nun sollen zunächst lediglich die Rahmenbedingungen für eine optimale E-Ladestation geprüft werden, ohne dass der Bau einer solchen Station bereits als beschlossen gilt. Als wichtig gilt besonders eine Klärung mit der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt.
Verbindliche Auskunft von Bayernwerk-Netz zur 4-Megawatt-Einspeisung
Die Solaranlage selbst soll bald mit dem ersten Bauabschnitt starten. Die Einspeisung der ersten 4 Megawatt ins Mittelspannungsnetz scheint gesichert zu sein. Dafür gibt es eine verbindliche Auskunft des regionalen Netzbetreibers Bayernwerk Netz GmbH in Regensburg, wie Barbara von der Ropp, Vorstandsmitglied der an dem Projekt mitwirkenden Energiegenossenschaft Fünfssenland eG, (EGF) in der Gemeinderatssitzung mitgeteilt hat. „Das ist immer einer der Stolpersteine, wie Sie wissen“, fügte sie hinzu, und sie folgerte: „Wir könnten ad hoc eine Anlage mit 4 Megawatt bauen.“ Das sollte nach ihren Worten auch relativ zügig geschehen.
Nicht so klar ist alles dagegen bei einem größeren Projekt mit 10 oder sogar 20 Megawatt. Hierfür käme eine Einspeisung ins Hochspannungsnetz in Frage, doch dafür wäre ein Umspannwerk nötig, und bei Beanspruchung einer größeren Fläche ließe sich die Anlage nicht wirtschaftlich betreiben, sagte Barbara von der Ropp. Zudem soll nur ein Teil der vorgesehenen Fläche für so ein Anlage geeignet sein. Wie vorgelegten Skizzen zu entnehmen war, sind für das Solarkraftwerk Flächen diesseits und jenseits der B2 bei der Abzweigung nach Kerschlach vorgesehen. Eine Erweiterung der Anlage scheint auch in kleinerem Maße als möglich zu gelten, doch hierfür hat die Energiegenossenschaft noch keine Wirtschaftlichkeitsberechnungen angestellt.
Zwei verschiedene Betreibergesellschaften
Eine Ergänzung der Anlage mit einem größeren Speicher würde die Energiegenossenschaft gern prüfen, sagte Barbara von der Ropp. Man benötige dafür eine belastbare Absicht der Kommune, dass so ein erweitertes Konzept gewünscht sei. Mit der Aufnahme dieses Aspekts in den Beschluss hat der Gemeinderat den Weg für eine Speicheranlage geebnet. Die EGF-Vorständin bezeichnete dies als wichtig: Zurzeit gebe es wegen Überversorgungen bei großen Freiflächenanlagen Abschaltquoten von 20 bis 30 Prozent: „Es ist schade, wenn so viele Ressourcen aufgebaut werden und man sie nicht nutzen kann.“ Mit Speichern könne man eine gewisse Glättung herbeiführen. Für solche kombinierten Anlagen gebe es auch eigene Vergütungssätze.
Für die PV-Anlage und die Speicheranlage soll es allerdings jeweils eigene Betreibergesellschaften geben. Die Speicher müssten gesondert betrachtet werden, betonte Barbara von der Ropp, denn bei ihnen gebe es ein ganz anderes Vermarktungsmodell. „Ich würde das nicht von der Genossenschaft aus machen“, bekräftigte sie. Auf Nachfrage nach der Art der Speicher sagte sie, es handele sich um Container, die neben die PV-Anlage gestellt würden. Wahrscheinlich werde es sich um Lithium-Ionen-Speicher handeln, aber die Entwicklung schreite auf diesem Gebiet sehr schnell voran. Der Speicher würde nach ihren Worten auch die E-Ladeinfrastruktur ermöglichen.
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Kommentare
War sozusagen ein BMW Fan.
Wir haben immer noch einen 1er BMW aber ich werde wahrscheinlich nie mehr einen Benziner oder Diesel kaufen.
Wer einmal ein Auto mit Gleichstrommotor fährt wird den Unterschied zum Verbrennermotor rasch merken.
Kann Absterben an der Kreuzung,
Hohes Drehmoment ab 0 kmh, also super Beschleunigung vom Stand und ganz wichtig beim Überholen ( manchmal lebenswichtig für alle Beteiligten).
Kein Benzin-Dieselgeruch beim Tanken.
Kein Ölproblem am Garagenboden.
Kein Kühlwasserproblem.
Tanken zuhause nur 30 Prozent vom Verbrenner, oder 50 Prozent bei einer Schnellladestation.
Habe seit 6 Jahren keine Werkstattkosten, ausser bald Bremsbeläge/ Scheiben.
Ich benütze zu 90 Prozent den eGolf und den Rest ( lange Strecken den BMW)
Es ist insgesamt günstiger für lange Strecken ein Leihauto zu mieten.
Es dauert lange bis sich die Öllampe gegen die Glühbirne durchgesetzt hat. ????
Die Spezialisten des ADAC haben im April 2024 nachgerechnet, ob sich der Umstieg wirtschaftlich jetzt noch lohnt. Das Ergebnis fällt uneinheitlich aus: Nimmt man alle Kosten eines Autos zusammen, vom Kaufpreis über sämtliche Betriebs- und Wartungsaufwände bis zum Wertverlust, liegen je nach Modell manchmal Elektroautos vorn, meist aber das vergleichbare Modell als Benziner oder Diesel. Das zeigt die aktuelle Vollkostenberechnung, bei der E-Autos mit ihrem in Ausstattung und Motorleistung vergleichbaren Verbrennermodell gegenübergestellt wurden.
Und dann noch ein Zitat aus der "Automobilwoche" vom 21.6.2024
Laut einer großen McKinsey-Studie bereut fast jeder Vierte hierzulande den E-Auto-Kauf. In anderen Ländern sind es sogar noch mehr.
Die Untersuchung basiert auf der Befragung von über 30.000 Personen in 15 Ländern, wobei allein rund 4350 Teilnehmer aus Deutschland kamen, wie die "Automobilwoche" berichtet.
Siehe auch hier.
https://www.springerprofessional.de/elektromobilitaet/unternehmen---institutionen/argumente-fuer-elektroautos-im-fuhrpark-schwinden/26969202
Dass in Deutschland die Verkaufszahlen aktuell sinken, wird für diejenigen böse Folgen haben, die die Änderungen im CO2-Handel und bei der CO2-Besteuerung der EU nicht beachten. Das Emissionshandelssystem EU ETS wird ab 2027 den Kraftstoffvertrieb für den Straßenverkehr abdecken. Experten prognostizieren stark steigende Brennstoffpreise.
Als Zyniker kann man deshalb nur diese Empfehlung aussprechen: Wer bis dahin noch einen fossilen PKW fahren oder eine solche Heizung betreiben will, sollte entweder einiges auf der hohen Kante haben oder rechtsextreme Parteien wählen. Die leugnen als einzige den menschengemachten Klimawandel und versprechen, die Energiewende rückabzuwickeln.
Sauberer Kraftstoff aus heimischer Produktion wäre m.E. eine gute Alternative; würde auch mehr Unabhängigkeit garantieren und die Stromnetze entlasten.
-> Das Solarfeld liegt so nah an der B2, dass eine direkte Zufahrt (gar nicht erst durch Monatshausen) nahe liegt.
-> Angesichts der üblichen Ladezeiten, braucht's dann natürlich zumindest Toiletten, sonst stinkt's bald zum Himmel.
-> Wenn die Menschen schon 30-60 Minuten Pause machen, würden sich ein kleiner Kiosk oder wenigstens Getränke- & Brotzeitautomaten anbieten. Vielleicht in Kombination mit der Vermarktung lokaler Produkte. (À la Schönegger Alm?)
-> Das Gelände ist gar nicht so weit von der einstigen Hirschbergalm entfernt. Man könnte auch gleich eine tragfähige Raststation & Ausflugswirtschaft auf Tutzinger (Gewerbesteuer-)Flur planen; natürlich auch für Wanderer & Radler. Mit der schönen Aussicht in die Berge könnte das funktionieren?
Wenn wir in Tutzing auf die unschönen Windräder verzichten wollen, müssen wir mehr Solarprojekte und Bioprojekte fördern.