Bei der Suche nach Standorten für die Windenergie wird der Zeitdruck erhöht. In der Gemeinde Tutzing sind zwar zurzeit keine „Vorrangflächen“ für Windkraftanlagen vorgesehen. Mit so genannten Suchflächen wird aber nach denkbaren Standorten für Windräder auch auf Tutzinger Gebiet Ausschau gehalten.
Zwei kleinere Flächen, die eventuell für Windenergie in Betracht bezogen werden könnten, sind bei Traubing, wie Tutzings Bauamtleiter Christian Wolfert in der Gemeinderatssitzung am Dienstag sagte. Eine dieser Flächen befindet sich im Bereich des Baderbichls, der als Naturdenkmal ausgewiesen ist. Darauf gab es im Gemeinderat erkennbar irritierte Nachfragen, so von der Traubingerin Barbara Doll (fraktionslos). Viele Einheimische kennen dieses Gebiet von Spaziergängen: Dort führt der Weg vom „Südlabor“ (BRK-"Zwergerlalm“) über große Wiesen an einem allein stehenden Haus mit Kunstwerken im Garten vorbei nach Traubing.
Weitere „Suchflächen“ für Windenergieanlagen auf Tutzinger Gemeindegebiet gibt es nach den Andeutungen im Gemeinderat westlich und südlich von Monatshausen in Richtung Unterzeismering. Nach Angaben von Einheimischen, die bei der Sitzung im Publikum waren, soll auch eine Fläche in der Nähe des idyllisch im Wald bei Rösselsberg gelegenen Maistättenweihers zur Debatte stehen.
Der Regionale Planungsverband München sucht im Auftrag der bayerischen Regierung in München und Umgebung schon seit einiger Zeit nach geeigneten Flächen. Bis zu 400 Windräder könnten nach seinen Berechnungen in und um München errichtet werden. Im Landesentwicklungsprogramm Bayern (LEP) und den Regionalplänen sollen Vorranggebiete für die Windkraft festgelegt werden. Das 2023 in Kraft getretene Bundesgesetz "Wind-an-Land" sieht dafür eine Übergangsregelung bis zum Jahr 2026 vor. Bis dahin müssen die Länder einen Teil der festgesetzten Quoten nachweisen.
Im Januar dieses Jahres hat der Regionale Planungsverband München ein „Beteiligungsverfahren zum Vorabentwurf des Steuerungskonzeptes Windenergie“ zur entsprechenden Teilfortschreibung des Regionalplans München beschlossen. Zurzeit läuft ein „Vorabbeteiligungsverfahren“ des Planungsverbands, an dem auch die Gemeinde Tutzing mitwirkt. Die Zeit drängt, weil die Beteiligungsfrist bereits am 31. Mai 2024 endet. Anschließend soll ein gesetzlich gefordertes Anhörungsverfahren folgen. Das Fortschreibungsverfahren soll Ende 2025 abgeschlossen sein.
Die 13 Gemeinden des Landkreises Starnberg und die Stadt Starnberg haben im Jahr 2012 geeignete Standorte für Windenergieanlagen – so genannte Konzentrationsflächen – ausgewiesen, innerhalb derer Windkraftanlagen zulässig sind. Inwieweit diese Konzeption vom Regionalen Planungsverband berücksichtigt wird, scheint allerdings offen zu sein. Nach Angaben der Gemeinde Tutzing muss dies noch mit dem Landratsamt Starnberg abgeklärt werden.
„Wir haben noch mehrere Möglichkeiten der Beteiligung“, sagte Bürgermeister Ludwig Horn im Gemeinderat. Bei den Konzentrationsflächen habe man gesehen: „Es birgt Diskussionspotenzial." Vizebürgermeisterin Elisabeth Dörrenberg (CSU) sagte zu dem „Vorabbeteiligungsverfahren" des Planungsverbands: „Wir sollten es zur Kenntnis nehmen, aber nicht zustimmen – mir blutet das Herz, wenn ich mir vorstelle, dass in unmittelbarer Nähe des Baderbichls Windräder stehen.“ So sah es auch Dr. Joachim Weber-Guskar (FDP). Der Gemeinderat folgte dieser Haltung und nahm das alles zur Kenntnis - ohne Zustimmung.
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Kommentare
Konkret ging und geht es mir um die folgenden drei Punkte: Dass 1. in Tutzing sehr bald die Produktionslücke für nachhaltigen Strom geschlossen wird, 2. dass wir als Region unseren Beitrag genauso wie andere Regionen in Deutschland leisten und 3. dass wir auch in Tutzing ein zweites regeneratives Standbein brauchen (nachts und im Winter). Nicht erwähnt hatte ich, das ggf. später noch das dritte hinzukommen wird, die Speicherlösung (für den Fall der Dunkelflaute).
Leider war mein Folgekommentar insofern missverständlich, als man ihn als konkrete Forderung für Windräder beim Baderbichl hat verstehen können. Mit meinem Verweis auf NIMBY (Not in my backyard) war aber der Appell gemeint, vom Baderbichl-Exkurs der Diskussion wieder zur grundsätzlichen Windrad-Diskussion des Anfangs zurückzukehren. Das NIMBY- Problem wird uns nämlich an allen anderen Standorten ganz genauso begleiten, handelt es sich doch um ein weit verbreitetes Problem. Und deshalb sollten wir so zeitig wie möglich mit einem öffentlichen Dialog beginnen, der die Planung des Windkraftausbaus in der Region wohlwollend begleitet und eine Konsenslösung erleichtert.
Und noch eines zum Schluss, liebe Frau Hedemann. Es war nicht gut, auf das nächtliche Entstehen ihrer besonders scharf verfassten Nachricht an mich hinzuweisen. Und die Erwähnung eines Entwicklungsalter hätte ich mir ebenfalls verkneifen können. Da möchte ich Ihnen sagen, dass es mir in der Rückschau leid tut, das geschrieben zu haben.
Möge es uns zukünftig besser gelingen, konsequent bei der Sache zu bleiben und das Persönliche aus der Debatte herauszuhalten.
Akzeptieren Sie einfach mal, dass es Menschen gibt, die sich gegen Windräder direkt vor ihrer Nase wehren und folgern Sie daraus nicht, dass sie prinzipiell gehen die Energiewende sind.
Ich bin dann hier mal weg und erfreue mich weiter an der humoristischen Erkenntnis vom Meister Eder.
Frau Hedemann und Herr Wagner haben es jedenfalls mal wieder geschafft: In kürzester Zeit ist das inhaltliche Thema abgeräumt und es geht nur noch um Persönliches. Das ist ärgerlich, es ist zum Fremdschämen und es würgt einen politischen Diskurs ab, der im Ort dringend geführt werden müsste.
Auf jeden Fall sollten dezentrale Lösungen bevorzugt werden, jedoch ist die lang diskutierte Gleichstromleitung von Nord nach Süd oder auch von Afrika über Gibraltar nach Europa komplett aus den Augen verloren worden.
Wir könnten auf die Vielzahl der unschönen Windräder in den derzeit noch wunderschönen Landschaften verhindern, hätten die bayrischen Politiker bezüglich Nord-Südtrasse die Realisierung umgesetzt und nicht verhindert.
Ebenfalls hat die Europäische Politik und Siemens die Gleichstromleitung und das Solarprojekt in Afrika aufgegeben.
Deshalb sollten diese beiden Projekte wieder auf das Tablett und realisiert werden, bevor wir mit Windrädern als Waldersatz zugebaut werden.
Ebenfalls muss dringend die Problematik mit der Energiespeicherung (z.B. Speicherseen, Wasserstoferzeugung,..) vorangetrieben werden.
Dafür sollten wir die Verschuldung ruhig erhöhen, weil diese Investitionen die Enkelkinder einmal entlasten werden.
Bei so manchem Irrsinn in diesem Land, hilft nur noch die bayrische Gelassenheit alla Gustl Bayrhammer:
https://youtu.be/8jHRwQByhWgsi=qtuie5DSh8m6NQOI
Die Situation ist tatsächlich frustrierend und beinahe entsetzlich. Nicht jeder kommt mit den Anforderungen dieser Krise zurecht, sodass viele Menschen in destruktive “Bewältigungs”-Mechanismen verfallen. Es ist heutzutage beliebt, den Kopf in den Sand zu stecken und die Überbringer schlechter Nachrichten sowie Lösungsvorschläge blindwütig zu beschimpfen. Dies entspricht dem präkonventionellen Niveau der Moralentwicklung von etwa 9-jährigen Kindern und führt dazu, dass in der Bundespolitik die GRÜNEN als Pop-up-Sündenbock ausgerufen werden. Man kann Probleme auch komplett leugnen, wobei sich für diese Variante grundsätzlich immer die rechtsextremen Parteien anbieten.
Wenn die “Was ich nicht wahrhaben will, existiert nicht!”-Leute am lautesten schreien und die “Ich steck’ den Kopf in den Sand”-Vertreter in der Debatte als Letzte übrig bleiben, könnte dies den falschen Eindruck erwecken, dass an ihrem Unsinn tatsächlich etwas dran sei. Aus diesem Grund müssen wir hier mit unerschöpflicher Ausdauer die Fakten richtigstellen, einordnen und die korrekten Zahlen sowie Zusammenhänge präsentieren. Meinen Sie nicht?
Erst dann kann die eigentliche, also die inhaltliche Debatte beginnen. In der es darum geht, wie und an wen in der Gesellschaft die Lasten und der Nutzen verteilt werden.
Dann machen wir halt weiter so wie gehabt.
Das Ergebnis wird sein die Strompreise steigen weiter das Klima wird immer unberechenbarer und die das zu spüren bekommen können nicht einmal was dafür.
Schade, aber wir haben es weit gebracht.
Gratulation .
Und ja das war jetzt ein emotionaler Kommentar.
Trotzdem würde es mich und womöglich auch die Mitlesenden interessieren, Ihr Argument zu hören, liebe Frau Hedemann. Das sachbezogen gegen den Windradstandort Tutzing/Traubing spricht und eben nicht der Kategorie NIMBY zuzuordnen ist.
Um es Ihrer erwartbaren Kritik vorweg zu nehmen: ja es ist richtig, bei Ihnen werde ich persönlich!
Wobei ich mir übrigens in Bezug auf die Mehrheitsmeinung gar nicht so sicher wäre, das könnte nämlich durchaus auch ganz anders sein. Zumal wenn sich durch die Windanlage die Kassenlage Traubings grundlegend verbessern würde; siehe die Windräder in der Gemeinde Berg.
Während wir umstellen, wäre es natürlich sinnvoll, grobe Energieverschwendung einzudämmen und Anreize für Sparsamkeit zu setzen. Ein Beispiel für grobe Verschwendung ist der Transport einzelner Menschen mit einem 2,8 Tonnen schweren SUV mit großem Querschnitt. Ein windschlüpfriger 1,0 Tonnen schwerer PKW kann dieselbe Transportleistung mit einem Bruchteil des Energieaufwands erbringen. Für diese Transformation müssen vor allem die zahlreichen milliardenschweren Subventionen abgebaut werden, die der FDP so am Herzen liegen und die Energieverschwendung im Bereich der Mobilität mit Steuergeld belohnen.
Da sich die Erde dreht und wir von Zeit zu Zeit verschattet werden, benötigen wir ein zweites Standbein der regenerativen Energiegewinnung – die Windenergie. Für den Fall der Dunkelflaute sind außerdem Speicherkapazitäten erforderlich. Dies alles gilt es nun Schritt für Schritt aufzubauen, so wie überall in Deutschland auch in Tutzing.
damit da kein Missverständnis aufkommt, auch ohne B2 will ich keine Windräder vor der Nase haben.Ich kann nur hoffen, dass die Mehrheit der Traubinger dies auch so sieht und sich mit Händen und Füßen gegen diesen Irrsinn stellt wenn das spruchreif werden sollte.
Der Klimawandel ist Fakt ( also aus meiner Sicht).
Die Starkregen nehmen spürbar zu, wovon Traubing stark betroffen ist.
Aber wenn jeder nein sagt kommen wir nicht weiter.
Auf der Ilkahöhe eine Anlage hinzustellen kann durchaus Sinn machen aber ich bin kein Experte in dieser Frage.
Ja es ist ein massiver Eingriff in die Landschaft aber was ist die Alternative und wo ist die Alternative.
Übrigens besitzte ich kein Ebike, Roller oder Auto ich radle mit Muskelkraft aus Überzeugung.
Und die B2 und Tempolimit ( jetzt 70 km/h) hat mit der eigentlichen Diskussion nichts zu tun.
Wir hätten auch gern eine, aber die Gebäudestatik und die zwischenzeitlich erhöhten Richtwerte für Schneelast... Da helfen auch keine milden Winter. ^^
Apropos: das Tempolimit auf der B2 rund um Traubing gibt's längst.
Zum Thema Strom für E-Bikes. Warum sparen wir nicht alle Strom und seltene Erden und nutzen nur unsere Muskelkraft?
Es gäbe also nur noch eine Erklärung für den bayerischen Sonderweg. Dass wir Gottes erwähltes Volk sind, das die Energie der anderen verbrauchen darf, ohne dafür in die Verantwortung gehen zu müssen. Gott selbst scheint das jedenfalls anders zu sehen. Denn er schmelzt unerbittlich die Gletscher in den Bergen ab und erlegt uns exakt dieselben Zumutungen des Klimawandels auf wie allen anderen. So wäre es eigentlich heute an der Zeit, das Gebotene zu tun.
Aber ich sehe das so, es geht um die Zukunft meiner Tochter bzw. die Zukunft aller Kinder und Jugendlichen die wir durch unseren Lebensstiehl und Energiehunger schon massiv beeinträchtig haben.
Nur mal ein Gedankenspiel.
Ein Windkraftwerk soll zwischen Machtelfing und Andechs gebaut werden, was kommt ist Protest mit dem Argument das dann der Anblick vom Kloster Andechs zerstört ist bzw. die Anwohner sich gestört fühlen.
Ein Windkraftwerk soll an der B2 bei der Abzweigung zu Gut Kerschlach gebaut werden, was kommt ist der Protest aus Monatshausen und von Gut Kerschlach.
Also wo ist ein guter Standort der in unser eng besiedelten Gegend niemand stört.
Die wenigen Flecken in noch unbesiedelt sind sind meist nur noch die Naturschutzgebiete deswegen ist ja dort auch keine Bebauung.
Das Argument B2 kann ich leider nicht gelten lassen, denn die ist dort seit ewigen Zeiten.
Wir können uns doch nicht ewig verweigern, wie weit soll es denn noch weiter gehen. Hat Traubing nicht jetzt schon bei jedem ausgeprägten Regen mit Hochwasser ein Problem und den Naturschutzgebieten bzw. den grünen Idyllen ist bei massiver Trockenheit auch nicht geholfen man sehe sich nur mal die Bäume an.
Zudem steigt die gewollte Elektromobilität an, und jeder Akku ob Auto, Roller oder auch Fahrrad muss geladen werden.
Also wo soll der grüne Strom herkommen.
Mit einer vollen Hose ist gut stinken!
Sorry, aber mit den radikalen Ansichten, die Sie hier schon oft vertreten haben, kann man Sie einfach nicht ernst nehmen. Grüne Ideologen erweisen dem Umweltschutz einen Bärendienst weil sie die Bevölkerung mit ihrer rücksichtslosen hochnäsigen Besserwisserei nicht mitnehmen.
Wir Bayern erzeugt heute erheblich weniger Strom, als wir verbrauchen. In Bezug auf die Stromerzeugung lassen wir uns gerade von Niedersachsen, Brandenburg und Schleswig-Holstein kräftig durchfüttern. Und zu allem Unglück hat die CSU-/FW-Regierung noch nicht einmal die Stromtrassen organisiert bekommen, die den Windstrom aus dem Norden günstig nach Bayern bringen könnten.
Wenn nun sehr bald EU-weit Strompreiszonen eingeführt und in Bayern die Strompreise deswegen kräftig in die Höhe gehen werden (eben weil wir in unserer Stromzone weder die Stromerzeugung noch die Stromdurchleitung auf die Reihe bekommen), wird das Wehklagen groß sein. Klar ist jedenfalls eines: Jedes Windrad, das jetzt geplant und so bald wie möglich gebaut wird, macht uns weniger arm und wirkt der Klimakatastrophe entgegen. Klimaschutz ist Menschenschutz, das sollte sich doch langsam überall in Bayern rumgesprochen haben.
Stimmt ... das wäre sogar CSU konform mit der Seehoferschen 10H-Regel.
;-)) Interessanter Ansatz.
Und sehen wir doch einfach die Vorteile: Eine Kilowattstunde Atomstrom kostete bis zu 42 Cent. Die Windenergie hingegen liegt bei etwa 8 Cent/kWh, Solar noch darunter. Ganz abgesehen davon, dass Sonne und Wind nicht aus Diktaturen geliefert wird, sondern direkt aus dem Himmel.
Ich denke wir müssen uns mit der Tatsache abfinden das immer mehr solche Anlagen gebaut werden müssen.
Wenn sich alle dagegen wehren wie soll dann die Energiewende kommen.