Beim Tutzinger Projekt Seewärme gibt es Fortschritte. Ein Antrag auf staatliche Mittel aus der "Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW)" für eine so genannte Machbarkeitsstudie war wegen der Haushaltssperre des Bundes auf Eis gelegt worden. Die Fortsetzung des Programms wurde bereits beschlossen, und nun ist auch der Tutzinger Antrag positiv beschieden worden. In einer Sitzung des Umwelt, Energie- und Verkehrsausschusses am Mittwoch nächster Woche, dem 18., Dezember im Rathaus (Beginn 17 Uhr) steht dieses Thema auf der Tagesordnung. Bei dieser Gelegenheit wird wohl über die nächsten Schritte des Seewärme-Projekts informiert werden.
Als Vorbild gilt die Seewärmenutzung am Vierwaldstätter See in der Schweiz. Bei dem Verfahren soll in einer bestimmten Tiefe, wo die Temperatur übers Jahr recht konstant ist, Wasser entnommen werden und dann durch einen Wärmetauscher laufen, wo es abgekühlt wird. Die entzogene Wärme soll ins Heizungsnetz übertragen, das um zwei bis drei Grad abgekühlte Seewasser wieder in den See zurückgeleitet werden.
In Deutschland würde Tutzing mit so einem Projekt wahrscheinlich eine Vorreiterrolle übernehmen. Das Vorhaben wird deshalb auch anderswo aufmerksam verfolgt. Es soll auch schon Interessensbekundungen aus anderen Gemeinden gegeben haben, eventuell bei so einem Projekt mitzumachen. so aus Herrsching und von den Betreibern der Berger Windräder. Das Wasserwirtschaftsamt Weilheim soll sogar geraten haben, die Anlage so groß wie möglich zu planen, weil es bei kleineren Anlagen ein viel höheres Wartungsrisiko gebe.
Da die Thematik am Starnberger See aber als sehr komplex betrachtet wird, hat die Gemeinde Tutzing schon vor einiger Zeit einen Moderationsauftrag an die von den Landkreisen Starnberg, Fürstenfeldbruck und Landsberg am Lech gegründete Energieagentur Klima³ vergeben, die einen effizienten und klimafreundlichen Energieeinsatz fördern soll.
Das Förderprogramm BEW stellt bis 2026 rund 3,5 Milliarden Euro für die erneuerbare Wärmeerzeugung beispielsweise aus Geothermie, Solarthermie oder dem Einsatz von Großwärmepumpen zur Verfügung. Das Programm gilt als zentrales Instrument des Bundes, um beim Aufbau von Fernwärme-Konzepten Kommunen und Stadtwerken zu helfen, die dies allein finanziell nicht bewältigen können. Den Bau neuer Wärmenetze unterstützt das Programm mit mindestens 75 Prozent erneuerbaren Energien und Abwärme und die Dekarbonisierung bestehender Netze. Forderungen nach deutlich höheren Förderungen häufen sich aber inzwischen, denn nach aktuellen Untersuchungen wird die Wärmewende deutlich teurer werden als bisher erwartet.
Energie
11.12.2024
Fortschritte bei der Seethermie
Tutzinger Antrag auf BEW-Förderung für eine Machbarkeitsstudie positiv beschieden
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