Bildung
5.8.2024
Von Evangelische Akademie Tutzing

Hundert Termine im Tutzinger Schloss

Evangelische Akademie setzt auf "Wissensvermittlung statt politischer Wahlkampfrhetorik"

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Das Tutzinger Schloss beherbergt seit 1947 die Evangelische Akademie. In seiner heutigen Gestalt gehen die Gebäude auf Friedrich Graf von Vieregg zurück, der zwischen 1802 und 1816 den Umbau der Anlage veranlasste. Zwischen 1869 und 1880 befand sich das Schloss im Besitz des Gründers der Deutschen Verlagsanstalt, Eduard von Hallberger. Von 1921 bis zu seinem Tod im Jahre 1930 residierte der ungarische jüdische Kunstsammler Marczell von Nemes im Schloss. Während des Dritten Reiches besaß der Industrielle und katholische Zentrumspolitiker Albert Hackelsberger das Objekt. Er kam 1940 in der Gestapo-Haft um. In den vierziger Jahren gehörte das Schloss den Familien Kaselowsky und Oetker, die es nach dem Zweiten Weltkrieg an die „Innere Mission“ verkauften. © Evangelische Akademie Tutzing

Wissen, Begegnung und Debatte statt Meinungen, Narrative und Fake News: Dafür steht die inhaltliche Arbeit der Evangelischen Akademie Tutzing. Das neue Jahresprogramm ab September bietet ein breitgefächertes Angebot in etwa einhundert Veranstaltungen.

So viele Meinungen, so viel Polemik – bei so vielen Herausforderungen, vor denen wir als Gesellschaft stehen und für die sich keine unmittelbaren Lösungen aufdrängen. Gefordert ist nicht nur die Politik, sondern auch jeder einzelne Mensch in unserer Gesellschaft – und es ist die Bildung, der hier eine Schlüsselfunktion zukommt.

Seit 1947 steht die Evangelische Akademie Tutzing für Wissensvermittlung, Begegnung, Diskurs und Orientierung. Auch mit dem neuen Jahresprogramm von September 2024 bis Juli 2025 führt die Akademie diese Tradition fort. Sie gibt dem Zeit und Raum, das bleibende Konjunktur hat: Wissensvermittlung statt politischer Wahlkampfrhetorik, Gespräche mit Expertinnen und Experten, Austausch zwischen Bürgerinnen und Bürgern und Menschen mit politischen Mandaten sowie Verbänden und Netzwerken aus den verschiedensten Bereichen.

Die Themen im neuen Jahresprogramm reichen von Kunst, Kultur, Politik und Theologie über Bildung, Medien, Nachhaltigkeit und neue Technologien bis hin zu Sozialem, Gesundheit, Wirtschaft und Arbeitswelt. Um die 100 Termine sind es insgesamt: Tagungen, Diskussionsveranstaltungen, Vorträge, Konzerte, Kanzelreden, Filmabende, Gäste-Talks, Salonabende, Bildungsreisen oder Matineen.

Im Überblick:

Politik

Im Bereich Politik widmet sich die Akademie unter anderem den Themen Desinformation und Information (in der Herbsttagung des Politischen Clubs vom 15.11.-17.11.2024), verschiedenen Aspekten von Demokratie und angelagerten Prozessen (z.B. „Demokratie und Rechtsstaat“ vom 4.10.-6.10.2024, „Der Westen – zur Zukunft einer transatlantischen Idee“, „Werte (er)leben vom 17.01.-19.01.2025, „Feministische Bausteine für eine gerechtere Teilhabe“ 14.03.-16.03.2025), Finanzpolitik (10.03.-12.03.2025) oder auch tagesaktuellen Themen der Jugendpolitik in der „Politikwerkstatt“ des Jungen Forums (29.11.-01.12.2024, 30.05.-01.06.2025). Im Abendformat „Die Anstalt – politische Satire im Schloss“ diskutieren wir regelmäßig die Themen der gleichnamigen ZDF-Satiresendung mit ihren Machern sowie Expertinnen und Experten.

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Wirtschaft und Arbeitswelt

Die Bereiche Wirtschaft und Arbeitswelt legen ihr Augenmerk unter anderem auf den „Euro in Südosteuropa“ (13.09.-15.09.2024), „New Work“ (11.10.-13.10.2024), Arbeiten in der Landwirtschaft („Bauer – Wer bin ich und wenn ja, wie viele?“ vom 17.03.-18.03.2025), „Ökonomien des Krieges – Kulturen des Friedens“ (16.05.-18.05.2025) und Kreislaufwirtschaft im Mittelstand (07.07.-08.07.2025).

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Ort vieler interessanter Diskussionen: die Rotunde, das berühmte Auditorium des Architekten Olaf FGulbransson © Evangelische Akademie Tutzing

Nachhaltigkeit und ökologisches Handeln

Nachhaltigkeit und ökologisches Handeln sind der Akademie nicht nur in ihrer täglichen Praxis ein Anliegen, sondern auch in der Tagungsarbeit. Vom 08.11.-10.11.2024 geht es etwa um Fahrradstädte, vom 14.02.-16.02.2025 um Waldböden, am 03.04.2025 um Moorlandschaften und vom 27.06. – 29.06.2025 in „Atem der Erde“ um Achtsamkeit und Aktivismus.

Kirche, Theologie und Spiritualität

Mit Fragen aus Kirche, Theologie und Spiritualität beschäftigen sich zum Beispiel die Tagungen „Ethische Theologie heute“ (18.11.-19.11.2025), „Die verdammte Macht“ (27.01.-28.01.2025), „Wem gehört Bonhoeffer?“ (07.-08.04.2024) „Unser täglich Brot“ (02.05.-04.05.2025), „Judas – der tragische Verräter“ (27.06. – 29.06.2025) oder auch die Tagungen zu Weihnachten, Silvester und in der Karwoche. Zweimal im Jahr finden außerdem die Kanzelreden statt: dieses Mal freuen wir uns auf die Reden von Imam Benjamin Idriz sowie Abt Johannes Eckert.

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Der Musiksaal ist das Prunkstück des Tutzinger Schlosses. Seit April 2018 ist ein Gemälde von Königin Therese von Bayern (1792-1854) der „neue Blickfang“ des Musiksaals. Dabei handelt es sich um ein Bild, das dem berühmten Gemälde von Joseph Karl Stieler (1781-1858) – „Königin Therese im Krönungsornat“ – nachempfunden ist. Das Original wurde 1826 gemalt und 1827 durch König Ludwig I. vom Künstler erworben. Es befindet sich heute im Besitz der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Während das in der Akademie zu bestaunende Gemälde neu ist, stammt der Rahmen aus dem 19. Jahrhundert. Er wurde von dem Restaurator Christian Götz in Stand gesetzt. © Evangelische Akademie Tutzing

Kunst und Kultur

Kunst und Kultur können Sie bei den Tutzinger Salonabenden (zum Beispiel zu Hugo von Hofmannsthal am 31.10.2024), den Kammermusikkonzerten mit dem BR-Symphonikern, den „Film des Monats“- und „Blickwechsel“-Abenden oder auch den Studienreisen der Akademie und ihres Freundeskreises erleben. Die Tagung „Klassismus und Teilhabe im Kulturbetrieb“ widmet sich vom 18.10.-20.10.2024 einer aktuellen Debatte in der Branche.

Psychologie und Gesundheit

Ein wichtiges Augenmerk gilt auch Psychologie und Gesundheit. Vom 27.09.-29.09.2024 gehen wir so zum Beispiel der „Psychologie des Lebenssinns“ nach, vom 04.10.-06.10.2024 Künstlicher Intelligenz in der Medizin, am 10.10.2024 dem Thema mentale Gesundheit in der Schule, vom 24.01.-26.01.2025 Gesundheit und Geschlecht. Weitere Themen sind Migrationserfahrungen und Geburt.

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Die einmalige Lage am Ufer des Starnberger Sees und die weitläufigen Anlagen mit ihrem jahrhundertealten Baumbestand machen den Schlosspark zu einem einzigartigen Naturdenkmal. Der ehemals barocke Schlossgarten wurde 1802 bei dem groß angelegten Neubau des Schlosses unter Friedrich Graf von Vieregg in einen englischen Landschaftsgarten umgewandelt, der allerdings an einer Mauer endete und noch nicht bis zum See reichte. Der Uferstreifen konnte erst 1870 von Eduard von Hallberger in den Park einbezogen werden. Für die Umgestaltung der Gartenanlage wurde der bayerische Hofgartendirektor Karl von Effner engagiert. Er schuf auf dem beschränkten Raum eine weiträumig wirkende Parkszenerie. © Evangelische Akademie Tutzing

Geschichte

Geschichte steht zum Beispiel in der Tagung „Bauern und Protest“ (10.01.-12.01.2025) anlässlich 500 Jahren Bauernkriegs auf dem Programm oder auch vom 28.02.-02.03.2025, wenn es um die NS-Bewegung im Oberland vom Ersten Weltkrieg bis 1945 geht.

Gesellschaftsthemen

Gesellschaftsthemen finden sich unter anderem vom 20.09.-22.09.2024 bei der Tagung zur Frage „The West and the Rest?“, vom 30.10.-31.10.2024 zum Thema „Sexualisierte Gewalt in Institutionen“ oder im April zu „Future Living 2040“.

„Talk im Schloss“

Darüber hinaus setzt die Akademie an vier Terminen (23.09., 28.10., 11.11. und 09.12.2024) den beliebten „Talk im Schloss“ mit dem BR-Moderator Thorsten Otto fort. Diese und viele weitere Angebote warten darauf, entdeckt zu werden.

Inspiration und Wellness für Geist und Seele an einem außergewöhnlichen Ort der Ruhe, in einer Schloss- und Parkanlage direkt am Ufer des Starnberger Sees. Wenn Sie einen Bildungsaufenthalt an diesem Kraftort verschenken möchten: Die Akademie bietet auch Gutscheine an - E-Mail an rezeption@ev-akademie-tutzing.de

Das aktuelle Jahresprogramm lässt sich hier als PDF abrufen:

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