Bildung
24.9.2022
Von vorOrt.news

Ein Schloss heizen: Unerschwinglich?

Tutzings Akademiedirektor Hahn zur Energiekrise: "Eine riesige Herausforderung" - Jubiläumstagung

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"Das wird schon eine riesige Herausforderung": Udo Hahn zur Energiekrise © Evangelische Akademie Archiv

“Imagine – Impulse für eine bessere Welt”: So heißt die an diesem Wochenende stattfindende Jubiläumstagung der Evangelischen Akademie Tutzing, die ihr 75jähriges Bestehen feiert. Aus dem selben Anlass hat der Evangelische Pressedienst (epd) ein Interview mit Akademiedirektor Udo Hahn geführt.

Eine der Fragen: „Ist ein Schloss am Starnberger See als Tagungsort nicht ein bisschen aus der Zeit gefallen?“ „Keineswegs!“, erwidert Hahn: „Die Pandemie hat gezeigt, dass die persönliche Begegnung durch nichts zu ersetzen ist.“ Das sei gerade in der Bildung von besonderer Bedeutung und schaffe, wenn es um Orientierung gehe, erst den entscheidenden Mehrwert.: „Es zählen eben nicht nur der kluge Vortrag und die Diskussion, sondern auch die Einzelgespräche beim Spaziergang oder beim Essen.“

Auch auf die Energiekrise kommen die Interviewpartner des Evangelischen Pressedienstes zu sprechen. Es müsse fast schon unerschwinglich sein, ein Schloss zu heizen, meinen sie. „Das wird schon eine riesige Herausforderung“, sagt Hahn dazu. Die historischen Gebäude hätten einen entsprechenden Energiebedarf. Die Akademie habe aber bereits seit Jahren ein Umweltmanagement, um Energie zu sparen und Verbräuche zu reduzieren.

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Auf historischen Gebäuden ist Vieles nicht möglich: Schloss Tutzing © Evangelische Akademie Archiv
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„Wir werden um Preisanpassungen nicht herumgekommen“

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75 Jahre Evangelische Akademie Tutzing: An diesem Wochenende findet eine Jubiläumstagung statt

„Wir setzen unter anderem auf LED-Lampen, haben ein Blockheizkraftwerk und kleine Fotovoltaikanlagen auf den Wirtschaftsgebäuden, wo es der Denkmalschutz erlaubt.“, erläutert der Akademiedirektor. Auf den historischen Gebäuden sei das allerdings nicht möglich. Und angesichts der kräftig steigenden Energiekosten reichten all diese Einsparungen nicht aus.

„Von daher werden auch wir um Preisanpassungen nicht herumgekommen“, kündigt Hahn an. Was dies für die Jahresrechnung 2022 bedeute, sei jetzt noch nicht abzusehen: „Die Corona-Pandemie war schon ein Stresstest für uns und die ganze Gesellschaft, aber das Stresslevel wird jetzt nochmal erheblich gesteigert.“

Finanziell komme die Akademie dennoch zurecht, bekräftigt Hahn auf eine entsprechende Frage. Die Einnahmen aus Eigentagungen, Gasttagungen, "Ferien auf dem Schloss", Fördermitteln etwa der Bundeszentrale für politische Bildung und der Zuschuss der Landeskirche sorgten für einen ausgeglichenen Haushalt.

Die Tagung, die am heutigen Sonntag zu Ende geht, ist eine von vier Jubiläumsveranstaltungen, die die Akademie unter dem Begriff „Vorausdenken“ zusammenfasst. Zwei davon - “Die Zukunft der Zivilgesellschaft” und “Die Zukunft unserer Demokratie” – haben schon im Juni stattgefunden. Nach der dritten Veranstaltung an diesem Wochenende folgt die vierte im Dezember. Titel: “Evangelische Kirche – wohin?”

Das vollständige Interview des Evangelischen Pressedienstes mit Akademiedirektor Udo Hahn:
https://www.ev-akademie-tutzing.de/demokratie-ist-keine-selbstverstaendlichkeit/

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