In Traubing soll neues Gewerbe angesiedelt werden. Vorgesehen ist dafür ein Gebiet westlich der Starnberger Straße, die vom Ort nördlich zur Bundesstraße 2 führt. Östlich der Straße befinden sich bereits einige Gewerbebetriebe. Westlich der Straße sollen im südlichen Bereich, der sich in Privateigentum befindet, Mischgebietsflächen und daneben im nördlichen Bereich, der der Gemeinde gehört, Gewerbeflächen ausgewiesen werden. Vom näher an der Wohnbebauung des Dorfs liegenden Mischgebiet verspricht man sich eine gewisse Pufferwirkung. Bisher sind die beiden Flächen als „Flächen für die Landwirtschaft“ ausgewiesen. Im Süden grenzt ein „Mischgebiet Dorf“ an.
Umgriff des Planungsgebiets rund 5000 Quadratmeter
Mit einer erforderlichen Änderung des Flächennutzungsplans für den Bereich „Gewerbegebiet Traubing Nord“ und mit der Aufstellung eines Bebauungsplans für dieses Gebiet hat sich kürzlich der Bau- und Ortsplanungsausschuss des Tutzinger Gemeinderats befasst. Gegen eine Stimme wurde dies beschlossen. Den Entwurf soll der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München erstellen.
Der Umgriff des Planungsgebiets beträgt rund 5000 Quadratmeter, wie Tutzings Bürgermeister Ludwig Horn auf Nachfrage mitgeteilt hat. Neben den Bauräumen seien auch Grün- und Verkehrsflächen innerhalb des Umgriffs zu berücksichtigen. Die betreffenden Flächen befinden sich nicht im Landschaftsschutzgebiet, aber im planungsrechtlichen Außenbereich.
Supermarkt-Betreiber bevorzugen direkte Ansiedlung an der Bundesstraße
An Interessenten für Gewerbeansiedlungen in dieser Gegend scheint es nicht zu mangeln. „Die Gemeinde erhält regelmäßig Anfragen für Flächen, insbesondere von ortsansässigen Unternehmen, die sich erweitern möchten“, bestätigt Horn. Immer wieder werden in Traubing auch Wünsche nach einem Supermarkt laut, besonders seit der Schließung der Bäckerei-Konditorei Staltmaier, die im Dorf das einzige Lebensmittelgeschäft war. Bei einer Podiumsdiskussion vor der Bürgermeisterwahl Ende 2023 war das der Gemeinde gehörende Grundstück an der Starnberger Straße bereits für denkbare Gewerbeansiedlungen genannt worden. Betreiber von Supermärkten scheinen Interesse zu haben. In bisherigen Gesprächen haben die Entwickler solcher Projekte aber nach Angaben von Bürgermeister Horn eine direkte Ansiedlung an der Bundesstraße 2 bevorzugt. „Vermutlich spielt die höhere Kundenfrequenz dabei eine entscheidende Rolle“, meint er.
Das nun für Gewerbeansiedlungen vorgesehene Gebiet an der Starnberger Straße ist nicht weit von einem anderen Gebiet entfernt, das immer wieder als potenzielle Fläche für ein Gewerbegebiet ins Gespräch gebracht wird: die ehemalige Kiesgrube der Starnberger Firma Groll. Da drängt sich die Frage auf, ob an eine spätere Fortführung von Gewerbeansiedlungen in dieser Richtung gedacht wird. Dazu erklärt Horn aber, das Planungsgebiet habe aufgrund eines querenden Bachs keine direkte Verbindung zu weiter nördlich gelegenen Gebieten.
Ein Bebauungsplanverfahren läuft auch für das Traubinger Gewerbegebiet Süd. Doch das Bauleitverfahren stockt in diesem Fall derzeit nach Angaben von Horn aufgrund ungelöster Hochwasserproblematiken. Bei einem am Brombeerweg geplanten Postverteilzentrum, das auf einem Teil dieses Bebauungsplans entstehen soll, gibt es zwar keine derartigen Bedenken, doch das Wasserwirtschaftsamt stellt sich wegen der Hochwasser-Thematik gegen eine Weiterentwicklung des Gebiets. Weitere Gewerbeflächen in diesem Bereich bleiben laut Horn wegen der Hochwasser-Thematik „vorerst ein Entwicklungswunsch“. Da dieses Verfahren als wichtige Maßnahme der Ortsentwicklung gilt, will die Gemeinde nach Angaben des Bürgermeisters versuchen, mit den beteiligten Behörden Lösungsansätze zu erarbeiten. Hoffnungen werden mit hydrologischen Gutachten verbunden.
Weitere Informationen zu diesem und anderen Themen des Bau- und Ortsplanungsausschusses:
https://www.tutzinger-liste.de/blog/boa-himbeerweg-zum-dritten/
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