Aufbruchstimmung in der Tutzinger Ortsmitte: Die Arbeiten am Nachfolgebau von Kohlen-Müller/Edeka soll im Frühjahr 2025 starten. Das hat Bürgermeister Ludwig Horn am Donnerstag bei einer Baustellen-Besichtigung in der Hauptstraße mitgeteilt. Der große Neubau gegenüber der Marienstraße ist ein wichtiges Projekt schon wegen seiner Lage mitten im Zentrum - aber gleichzeitig eine echte Herausforderung wegen der gleichzeitig weiter stattfindenden Sanierung der Hauptstraße. Und nicht nur das: Unweit davon ist die dritte große Baustelle von Tutzing im Gange, die Sanierung der Mittelschule. Drei große Bauprojekte auf einmal wird es also 2025 im Ortszentrum geben.
Bürgermeister Horn machte bei der Baustellen-Begehung kein Geheimnis daraus, dass zeitliche Parallelität der drei großen Bauprojekte anspruchsvoll werden wird. Bemühungen um Abstimmung sind nach seinen Worten im Gange. So soll dafür gesorgt werden, dass die Lastwägen gut zum Neubauprojekt an de Hauptstraße gelangen können. Das Staatliche Bauamt Weilheim habe die Planung der Straßensanierung etwas verändert, sagte er. Durch den Nachfolgebau von Kohlen-Müller/Edeka werde es erhöhten Verkehrsaufwand geben. Bei der Sanierung der Mittelschule soll die Winterpause relativ kurz gehalten werden, wie Horn ankündigte. Das sei ungewöhnlich, fügte er hinzu.
In der Hauptstraße sind diverse Veränderungen schon sichtbar. Das gilt zum Beispiel für den künftigen Straßenverlauf, der an den Straßeneinfassungen zu erkennen ist, und für die Flächen neben der Straße. Vor der Eisdiele an der Ecke Hauptstraße/Schlossstraße beispielsweise entsteht mehr Platz als bisher, der Gehweg wird breiter. „Wenn das Seehof-Hotel gebaut wird, soll alles wie aus einem Guss sein“, sagte Horn, „dann wird man bis zum See hinunter gehen können.“ Ob und wann wirklich ein Hotel errichtet wird, das wissen wohl nur die Eigentümer.
Ein deutlicher Wandel zeichnet sich bei der Einmündung der Marienstraße in die Hauptstraße ab. Der Brunnen neben dem Vetterlhaus soll in Richtung Bäckerei verlegt werden. Das soll einen gewissen Platzcharakter verstärken, zu dem auch ein Abrücken des Neubaus gegenüber von der Straße beitragen soll.
Die Pflasterung der Gehwege ist weit fortgeschritten. Einige Stellen sind davon ausgenommen, so etwa die Fläche vor dem leer stehenden Andechser Hof, die geteert wurde. Grund: Falls es zu einem Bau kommt, würde das Pflaster wohl beschädigt werden. Manche Änderungen waren schon notwendig. So war eine Parkharfe vor der Münchner Bank zu schmal – sie muss neu gemacht werden. Aufgefallen sind Einheimischen auch die Rundung der Fahrbahn und eine Schräge der Gehwege. Einer meinte, es schaue aus wie eine große Ablaufrinne. Die Idee dahinter ist nach Horns Worten, dass das Wasser ablaufen kann. Überall gebe es auch Notwasserwege. „Wir müssen wegen des Klimawandels mit mehr Wasser rechnen auf unseren Straßen“, sagte der Bürgermeister.
Der Südabschnitt zwischen Bahnhof- und Greinwaldstraße ist seit einigen Tagen fertig. Damit wirkt auch die neue Verkehrsinsel vor der Hallbergerallee anders als bisher. Ihre längliche, bis in die Kurve beim Andechser Hof reichende Form hatte für einige Diskussionen gesorgt. Mit der Asphaltierung sind die Ränder nun ebenerdig mit der Fahrbahn geworden, und es wird klar, dass Autos an diesen Stellen über die Insel fahren können.
Nördlich der Greinwaldstraße erhält die Fahrbahn bald eine provisorische Asphaltierung, damit die Ortsdurchfahrt im Winter ermöglicht wird. Im Frühjahr soll der obere Teil abgefräst und die endgültige Deckschicht aufgebracht werden.
Kommentar hinzufügen
Kommentare