Waldschmidt

Ein Bebauungsplan mit Zündstoff hat in dieser Woche den Gemeinderat: der Bebauungsplan Nr. 106 "Neustätterstraße/Waldschmidtstraße". Im Vorfeld war es wegen dieses Tutzinger Gebiets zu Konflikten zwischen der Gemeinde und dem Landratsamt gekommen. Dabei geht es um das Gebiet rund um die Waldschmidtstraße und die Neustätterstraße. Gerade an der Waldschmidtstraße ist in den vergangenen Jahren kräftig gebaut worden. Die Gemeinde sieht dort ein „klassisches Aufschaukeln“ mit Ausstrahlungswirkung auf den benachbarten Bereich an der Neustätterstraße – in einer Gegend mit schmalen Straßen und schwieriger Erschließung. Als einzige Möglichkeit für eine sinnvolle Steuerung dieser Entwicklung betrachtet sie eine Bauleitplanung. Für einen Bebauungsplan Neustätterstraße/Waldschmidtstraße wurden bereits Vorbereitungen getroffen. Doch kurz vor einer Gemeinderatssitzung im Mai dieses Jahres überschlugen sich die Ereignisse. Zwei Bauvorhaben in diesem Bereich hatte die Gemeinde in der beantragten Form abgelehnt, doch das Landratsamt signalisierte im Gegensatz zur Gemeinde eine Genehmigung beider Bauvorhaben. Die Kreisbehörde setzte der Gemeinde eine Frist, um ihre Entscheidung noch einmal zu überdenken. Weil eine Gemeinderatssitzung erst ein paar Tage später stattfand, bat die Gemeinde um Fristverlängerung - doch die lehnte das Landratsamt ab. Bürgermeisterin Marlene Greinwald sah sich deshalb zu zwei eilbedürftigen Entscheidungen gezwungen. Einem Bauvorhaben - an der Neustätterstraße - erteilte sie das gemeindliche Einvernehmen, im Fall eines Mehrfamilienhauses an der Waldschmidtstraße blieb sie bei der Ablehnung. Aber wenige Stunden vor der Gemeinderatssitzung schickte das Landratsamt der Gemeinde für das Vorhaben an der Waldschmidtstraße den Baugenehmigungsbescheid. Paukenschlag aus Starnberg

Gestern hat sich der Bauausschuss des Gemeinderats mit diesem Thema befasst. Heute wird sich auch der ganze Gemeinderat mit der Angelegenheit beschäftigen. Es sieht so aus, dass das Bauleitverfahren fortgesetzt werden wird, die strittigen Bauten aber errichtet werden können. Weiter geht es heute in der Gemeinderatssitzung um einen Vertrag über die Lieferung und den Bezug von Erdgas sowie die Sanierung der Hauptstraße Tutzing, konkret eine Änderung des Gehwegbelags im Abschnitt Nord und die Kostenübernahme für die Gehweg-Pflasterung auf Privatgrund. Die Straßensanierung geht weiter