
Wem gehört der Seehof in Tutzing? Darüber gab es bisher in der Öffentlichkeit keine genauen Informationen. Vor etwa einem halben Jahr war bekannt geworden, dass sich der frühere Eigentümer, der österreichische UBM-Konzern, von dem Grundstück nah am Starnberger See getrennt hatte. Wie jetzt zu erfahren war, hat eine Gemeinschaft mehrerer Partner das Tutzinger Areal gekauft.
Eine wichtige Rolle spielt dabei der Architekt Helmut Peter aus Gießen. Federführend in der neuen Eigentümergemeinschaft ist nach seinen Angaben eine ärztliche Pensionskasse. Peter ist Chef der hp&p Generalplanung GmbH in Gießen, einer in ganz Deutschland tätigen Unternehmensgruppe.
Das seit Ende der 1980er Jahre mehrmals verkaufte Tutzinger Seehof-Areal hatte dem börsennotierten österreichischen UBM-Konzern seit Jahren gehört. Er hatte das Interesse an dem Tutzinger Grundstück aber verloren, als die Gemeinde für dieses Areal nur eine Hotelnutzung planungsrechtlich festzurrte. Diese Regelung ist mittlerweile mit einem Bebauungsplan festgeschrieben worden, mit dem gleichzeitig eine umfangreiche öffentliche Nutzung erreicht werden soll.
Das neue Konzept soll "bebauungsplankonform" sein

Vorgesehen ist nicht mehr ein quer in Nord-Süd-Richtung über den oberen Grundstücksteil reichendes Gebäude wie früher. Stattdessen sollen vier mehrgeschossige Gebäude im Nordteil, nahe der Bebauung an der Marienstraße, platziert werden, die für 80 bis 90 Hotelzimmer Platz bieten sollen. Außerdem ist eine Gastronomie am Ufer neben dem Dampfersteg und eine Fußgängerpromenade Bestandteil der Planung. Wohnungsbauten auf dem Seehof-Gelände, die zeitweise zur Debatte gestanden hatten, sind nach dem Bebauungsplan ausgeschlossen. Als ebenfalls nicht gewünscht gelten Mischformen wie etwa ein so genanntes Boardinghaus, in dem Gäste auch über längere Zeit wohnen können.
Ob unter diesen Bedingungen ein Investor zu finden sein würde, war zunächst nicht klar. Die neue Eigentümergemeinschaft hat das Seehof-Grundstück jedenfalls in Kenntnis dieser Vorgaben gekauft. Konkret scheint der Planungsprozess aber noch nicht abgeschlossen zu sein. Man strebe ein „bebauungsplankonformes“ Konzept in Abstimmung mit der Gemeinde an, versichert Peter.
Über den Kaufpreis für das Seehof-Grundstück gibt es keine genauen Informationen. Spekulationen zufolge soll er mehr als 13 Millionen Euro betragen haben. Bestätigungen dafür waren bisher nicht zu erhalten.

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