Bei der geplanten neuen Wohnanlage im Schönmoos will der Tutzinger Gemeinderat seinen Einfluss geltend machen. Schon bei der Gestaltung der in Bau befindlichen Wohnanlage am Kallerbach hatte ein Gremium des Tutzinger Gemeinderats maßgeblich mitgewirkt und dabei eine Optik erzielt, die trotz der Größe der Anlage von der Lindemannstraße aus aufgelockert wirkt.
Dabei habe sich auch besonders der damalige Gemeinderat und Ortsplanungsreferent Wolfgang Marchner engagiert, sagte jetzt im Gemeinderat Dr. Thomas von Mitschke-Collande von der CSU anerkennend. Mit diesem Hinweis setzte er sich dafür ein, in ein für die Schönmoos-Bebauung vorgesehenes Gremium auch Gemeinderäte aufzunehmen. Marchner selbst gehört dem Gemeinderat mittlerweile nicht mehr an.
Vossen: „Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen“
Mit seinem Plädoyer hatte Mitschke-Collande Erfolg: Verbandsgeschäftsführer Michael Vossen sagte die personelle Ergänzung des Gremiums zu. Für dessen Besetzung vorgesehen waren bisher Tutzings Bürgermeisterin Marlene Greinwald, die gleichzeitig Vorsitzende des Verbands Wohnen ist, Stadtplaner, Kreisbaumeister, Tutzings Bauamtsleiter sowie Vertreter der Regierung von Oberbayern und des Verbands Wohnen. „Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen“, fügte Vossen allerdings hinzu: „Der Bauherr ist dann mit zwei Personen, die Gemeinde aber mit vier Personen vertreten.“
Verband Wohnen: "Kallerbach teuer, aber gut gelungen"
Der technische Leiter des Verbands, Wolfgang Robl, bestätigte sichtlich beeindruckt, dass eine Mitwirkung von Gemeinderäten positive Ergebnisse haben kann: Die am Kallerbach erzielte „Kleinteiligkeit“ sei aus städtebaulicher Sicht eine gute Entscheidung gewesen. „Wir hätten es anders entschieden“, gab Robl offen zu: „Aber es ist gut gelungen.“ Allerdings sei die Anlage am Kallerbach für den Verband „ein recht teures Beispiel“.
Modernisierung an der Kellerwiese "erhebliche Aufwertung" des Quartiers
Der Neubau von 70 Wohneinheiten am Kallerbach gilt als das derzeit größte Projekt des Verbands. Die geplanten Neubauten am Schönmoos dürften ähnlich groß werden. Sie sollen die alten Wohnblöcke aus den 1950er Jahren ersetzen, die Robl als nicht mehr sanierungsfähig bezeichnete.
Der Verband hat zuletzt auch einige dringend erforderliche Arbeiten an seinen zum Teil in die Jahre gekommenen älteren Gebäuden in Tutzing erledigt. Dazu gehörten eine Generalsanierung der Wohnanlage am Schönmoosweg und die energetische Sanierung des dritten und letzten Blocks an der Kellerwiese, mit der die Modernisierung der im Volksmund „Villa Kunterbunt“ genannten Anlage abgeschlossen ist. Auf seiner Webseite kommentiert der Verband, sowohl die Wohnungen als auch das Gesamterscheinungsbild des Quartiers hätten damit „eine erhebliche Aufwertung“ erfahren.
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